Mein neuer Kollege, die KI:
produktiver Kollege – kein Jobkiller
Herr Evans, Sie haben eine spannende Karriere hinter sich – von der Cybersicherheit über IT-Management bis hin zum Produktmanagement. Wie hat Ihr Werdegang Ihre Sicht auf die Rolle von KI in der Geschäftskommunikation geprägt?
David Evans: „Meine Laufbahn hat mich durch streng regulierte Branchen wie die Pharmaindustrie, IT und Software geführt – und jetzt in die Geschäftskommunikation. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, komplexe Technologien zugänglich und sicher zu machen. Jetzt habe ich das Glück, an der Schnittstelle von Business-Kommunikation und IT-Systemmanagement zu arbeiten – zwei Bereiche, die durch KI gerade grundlegend verändert werden.“
KI ist heutzutage überall präsent. Geht überhaupt noch ein Leben ohne?
David Evans: „Ganz klar: Nein. Künstliche Intelligenz ist mittlerweile fest in unser Privat- und Berufsleben integriert. Ob bei der Automatisierung von Abläufen, der Verbesserung von Kundeninteraktionen oder der Softwareentwicklung – Künstliche Intelligenz ist überall. Wir befinden uns aktuell in der zweiten Welle der KI, der sogenannten generativen KI, die genauso revolutionär ist wie einst das Internet. Die Erkenntnis ist eindeutig: Wir werden nie wieder in einer Welt ohne Künstliche Intelligenz leben.“
Bei all dem Hype um KI – wie können Unternehmen vermeiden, sich davon mitreißen zu lassen, und sich stattdessen auf echten Mehrwert konzentrieren?
David Evans: „Es ist leicht, sich von der Begeisterung anstecken zu lassen, aber Unternehmen müssen mit Weitblick denken. Entscheidend ist ein praktischer Ansatz: Unternehmen sollten KI dort einsetzen, wo sie echten Mehrwert bietet – und nicht nur, um behaupten zu können, dass man Künstliche Intelligenz nutze. Wir führen KI-Funktionen erst dann ein, wenn sie wirklich ausgereift und einfach zu bedienen sind. Ein Beispiel: Wir haben innovative Funktionen eingeführt, darunter KI-gestützte Meeting-Zusammenfassungen sowie Echtzeit-Stimmungsanalysen. Diese Technologien haben unmittelbar dazu beigetragen, die Effizienz und Produktivität unserer Kunden deutlich zu steigern. Unsere wichtigste Erkenntnis aus diesem Prozess lautet: Es ist entscheidend, bei allen Entwicklungen und Entscheidungen stets den konkreten Geschäftsnutzen im Blick zu behalten – und dabei den Menschen nie aus dem Fokus zu verlieren. Ebenso essenziell ist die Zusammenarbeit mit Partnern, die diese werteorientierte Herangehensweise teilen und gemeinsam mit uns an nachhaltigen, nutzerzentrierten Lösungen arbeiten..“
Es wird viel darüber gesprochen, dass KI früher oder später Arbeitsplätze ersetzt. Wie viele Sorgen müssen wir uns machen?
David Evans: „Die Sorge ist verständlich, aber ich sehe die Künstliche Intelligenz mehr als einen Produktivitäts-Booster, denn als Jobkiller. KI ermöglicht Unternehmen, mit bestehenden Teams mehr zu erreichen und Aufgaben zu erweitern, statt sie zu ersetzen. Natürlich werden sich manche traditionellen Rollen verändern oder wegfallen, aber es entstehen auch neue Chancen, etwa im Bereich KI-Überwachung und -Training. Mein Rat: Wer seinen Arbeitsplatz sichern will, sollte Künstliche Intelligenz aktiv nutzen, um die eigene Produktivität zu steigern. Wir stehen vor einer Phase, in der Mensch und KI Seite an Seite arbeiten – und genau diese Zusammenarbeit treibt Innovationen voran.“
Was sagen Sie als Cybersicherheitsexperte– wie beeinflusst KI Ihrer Meinung nach Datenschutz und Datensicherheit?
David Evans: „KI bringt natürlich erhebliche Herausforderungen in puncto Sicherheit und Datenschutz mit sich. Datenlecks, Transparenz und sogenannte Datenvergiftung sind reale Risiken. Jedes Security-Team steht heute vor der dringenden Aufgabe, Künstliche Intelligenz als festen Bestandteil in seine übergeordnete Strategie zu integrieren. Gleichzeitig dürfen die möglichen Risiken nicht unterschätzt werden: Teams müssen umfassend darauf vorbereitet sein, mit Herausforderungen wie KI-Halluzinationen umzugehen oder sich gegen neuartige Bedrohungsszenarien zu wappnen, beispielsweise die gezielte und böswillige Manipulation von KI-Modellen. Eine kontinuierliche Schulung und Sensibilisierung in diesen Bereichen ist daher unerlässlich, um langfristig eine sichere und verantwortungsbewusste Nutzung von KI zu gewährleisten. Außerdem ist Transparenz gegenüber Kunden essenziell und ethische Überlegungen sollten bei der Entwicklung und Verarbeitung der Daten im Vordergrund stehen. Wir legen deshalb großen Wert darauf, KI-Lösungen sicher, transparent und ethisch korrekt zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit vertrauensvollen Partnern und die kontinuierliche Weiterbildung sind daher für alle Unternehmen unerlässlich.“
Wie sieht Ihre Vision für die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Geschäftskommunikation in den nächsten Jahren aus?
David Evans: „Das Tempo in dem sich alles gerade verändert ist enorm. Die einzige echte Grenze ist unsere Fähigkeit, uns anzupassen. In den nächsten drei bis fünf Jahren werden KI-„Mitarbeiter“ ein sichtbarer Teil des Arbeitsalltags sein. Sie übernehmen Aufgaben wie Empfang, Kundenservice oder Vertriebsunterstützung. Trotz aller Fortschritte in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz bleibt das Prinzip des „Human-in-the-Loop“ weiterhin von zentraler Bedeutung. Denn der Mensch übernimmt unverzichtbare Aufgaben wie die Aufsicht, das kreative Denken und vor allem das Einbringen von Empathie – Fähigkeiten, die KI nicht ersetzen kann. Diese menschlichen Qualitäten sichern den verantwortungsvollen und sinnvollen Einsatz der Technologie. Die Zukunft wird von Partnerschaften geprägt sein: zwischen Menschen und KI sowie zwischen Unternehmen und Technologieanbietern, die gemeinsame Werte und Visionen teilen. Niemand kann diesen Wandel allein bewältigen; Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg im KI-Zeitalter.“
Können Sie uns einen Ausblick geben, woran sie im Bereich KI aktuell arbeiten?
David Evans: „Wir sind sehr stolz auf unsere neuen KI-basierten Tools für Qualitätsmanagement und Stimmungsanalyse. Diese helfen Unternehmen, ihre Teams zu coachen und Kundenbedürfnisse in Echtzeit zu verstehen. Unser KI-Rezeptionist, der zunächst nur in den USA verfügbar ist, ist ein Gamechanger für kleine und mittelständische Unternehmen: er kann Anrufe entgegennehmen, Fragen beantworten, weiterleiten und sogar Termine buchen. Wir nutzen diese Technologie bereits selbst und das Feedback ist großartig. Auch in Zukunft werden wir uns auf praktische, wertschöpfende KI-Lösungen konzentrieren, die einfach zu implementieren sind und sofort Wirkung zeigen.“
Abschließend: Was ist Ihr Rat für Unternehmen, die sich auf die KI-Revolution einstellen?
David Evans: „Wir sollten KI-Technologien offen, aber mit Bedacht begegnen. Für Unternehmen heißt das konkret: Setzen Sie auf praktische Anwendungen mit echtem Mehrwert, achten Sie auf Sicherheit und Ethik und suchen Sie Partner, die Ihre Mission teilen. Die Zukunft gehört denen, die menschliche Kreativität mit der Kraft der Künstlichen Intelligenz verbinden – und bereit sind, gemeinsam zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Künstliche Intelligenz ist eine dauerhafte, transformative Kraft in der Geschäftskommunikation. Wer pragmatisch vorgeht, Sicherheit und Ethik priorisiert und auf starke Partnerschaften setzt – sowohl mit Technologie als auch mit Menschen – kann die Möglichkeiten dieser neuen Technologie optimal für sich nutzen und steht als Gewinner in das KI-Zeitalter dar.“
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