Zeugniserstellung in einer digitalen Welt – Haufe Zeugnis Studie gibt Einblicke

In der heutigen Arbeitswelt sind Arbeitszeugnisse nicht nur ein formaler Abschluss eines Arbeitsverhältnisses, sondern immer noch ein wichtiges Dokument für die berufliche Zukunft. Sie dienen als Referenz, beeinflussen Karrierewege und spielen eine zentrale Rolle im Bewerbungsprozess. Doch trotz ihrer Bedeutung ist der Prozess der Zeugniserstellung in vielen Unternehmen nach wie vor zeitaufwendig und komplex.
Von   Andreas Meya   |  Division Manager HR Service Solutions & Market Excellence   |  Haufe Group
7. November 2024

Zeitgemäße Zeugniserstellung in einer digitalisierten Welt

 

In der heutigen Arbeitswelt sind Arbeitszeugnisse nicht nur ein formaler Abschluss eines Arbeitsverhältnisses, sondern immer noch ein wichtiges Dokument für die berufliche Zukunft. Sie dienen als Referenz, beeinflussen Karrierewege und spielen eine zentrale Rolle im Bewerbungsprozess. Doch trotz ihrer Bedeutung ist der Prozess der Zeugniserstellung in vielen Unternehmen nach wie vor zeitaufwendig und komplex. Fehleranfällige manuelle Prozesse, rechtliche Unsicherheiten und die wachsenden Erwartungen an Präzision und Richtigkeit führen immer häufiger zu Unzufriedenheit auf beiden Seiten – sowohl bei den Verfassenden als auch bei den Empfänger:innen der Zeugnisse.

 

Angesichts dieser Herausforderungen wird die Notwendigkeit, die Zeugniserstellung zu modernisieren, immer deutlicher. Digitale Tools und automatisierte Lösungen bieten hier ein enormes Potenzial, um den Prozess zu optimieren, Fehler zu minimieren und rechtliche Risiken zu reduzieren. Warum ein digitales Update für die Zeugniserstellung unerlässlich ist und wie moderne Zeugnismanager dazu beitragen können, diesen wichtigen Teil des Personalmanagements zukunftssicher zu gestalten:

 

Langwierige Prozesse und ihre Folgen

Die Zeugniserstellung in Unternehmen ist ein Prozess, der oft immer noch unnötig viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt. Die Haufe Zeugnis Studie von 2023 zeigt beispielsweise, dass eine durchschnittliche Personalabteilung monatlich etwa 41 Arbeitszeugnisse erstellen muss – ein erheblicher Arbeitsaufwand, der durch den fehlenden Digitalisierungsgrad des Prozesses zusätzlich verstärkt wird. Die Folge: Es vergeht viel Zeit, bis das fertige Arbeitszeugnis schließlich seinen Empfänger oder seine Empfängerin erreicht.

Diese Verzögerungen führen nicht nur bei den ausscheidenden Mitarbeitenden zu Unzufriedenheit, die lange auf ihr Zeugnis warten müssen. Auch die Verantwortlichen in den HR-Abteilungen und die Führungskräfte sind zunehmend frustriert über die umständlichen und zeitraubenden Abläufe. Der Prozess ist häufig geprägt von zahlreichen Abstimmungsrunden und manuellen Schritten, die nicht nur aufwendig sind, sondern auch dazu führen können, dass der Überblick verloren geht.

 

Optimierung der Zeugniserstellung

Die Erstellung von Arbeitszeugnissen ist für HR-Teams und Führungskräfte oft ein komplexer und zeitintensiver Prozess. Häufig müssen zahlreiche Beteiligte in den Abstimmungsprozess eingebunden werden, was die Kommunikation verkompliziert und zu Verzögerungen führt. In vielen Unternehmen fehlt es zudem an klaren Workflows und geeigneten Softwarelösungen, um den Prozess effizienter zu gestalten. Dies kann nicht nur den Arbeitsaufwand erhöhen, sondern auch die Qualität und Korrektheit der Zeugnisse beeinträchtigen.

Auch Führungskräfte äußern Unzufriedenheit über den derzeitigen Ablauf. Sie bemängeln, dass die Zeugnisse oft lange im HR-Bereich verweilen und der Überblick über den Status der Dokumente verloren geht. Dies führt zu Unsicherheiten und Unstimmigkeiten, die letztendlich die Qualität des Zeugnisses beeinflussen können. Doch nicht nur das Management ist frustriert. Auch Mitarbeitende sind ebenfalls häufig unzufrieden mit dem Ergebnis und den langen Wartezeiten, bis sie ihr Zeugnis erhalten. Dies kann das Verhältnis zum ehemaligen Arbeitgeber zusätzlich belasten und das Image des Unternehmens schädigen, was In Zeiten des Fachkräftemangels schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Ein verstärkter Einsatz digitaler Tools könnte jedoch dabei helfen, die Unzufriedenheit zu reduzieren und Transparenz, Effizienz und Zufriedenheit zu erhöhen.

 

Rechtliche Fallstricke und Herausforderungen

Obwohl sich viele HR-Mitarbeitende und Führungskräfte im Umgang mit Arbeitszeugnissen sicher fühlen, treten in der Praxis häufig rechtliche Herausforderungen auf. Besonders Unternehmen, die auf spezialisierte Softwarelösungen verzichten, stehen vor erhöhten Risiken. Fehlerhafte Formulierungen können zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen und den Ruf des Unternehmens gefährden. Professionelle Zeugniserstellungssoftware bietet eine effektive Lösung, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden. Sie erstellt automatisch auf Basis der von Führungskräften und Fachabteilungen eingepflegten Bewertungen ein rechtssicheres Zeugnis, das auf rechtlich geprüften und flexibel kombinierbaren Textbausteinen basiert. Zusätzlich können regelmäßige Schulungen für HR-Mitarbeitende und Führungskräfte helfen, potenzielle Fehlerquellen zu erkennen und zu vermeiden. Die Kombination aus Schulungen und dem Einsatz spezialisierter Software schafft eine solide Basis, um den Anforderungen der Zeugniserstellung gerecht zu werden und mögliche Konflikte zu reduzieren.

 

Potenzial digitaler Tools bei der Zeugniserstellung

Die Zeugniserstellung ist in vielen Unternehmen nach wie vor ein zeitaufwendiger und fehleranfälliger Prozess, der durch den Einsatz digitaler Lösungen erheblich vereinfacht werden kann. Studien zeigen, dass die Nutzung digitaler Tools in diesem Bereich zunimmt, dennoch gibt es noch erhebliches Potenzial, das ungenutzt bleibt. Seit 2015 hat sich der Einsatz entsprechender Tools zwar von 15 Prozent auf 30 Prozent gesteigert, doch viele Unternehmen verlassen sich weiterhin auf traditionelle Methoden wie Word oder Excel, die weder die Effizienz noch die rechtliche Sicherheit gewährleisten, die spezialisierte Software bieten kann.

Der Einsatz spezifisch für die Zeugniserstellung entwickelter digitaler Lösungen bietet diverse Vorteile. Zum einen kann die Bearbeitungszeit der Zeugnisse deutlich verkürzt werden, was den Arbeitsalltag der HR-Mitarbeitenden erheblich erleichtert. Zum anderen verbessert die Integration aller beteiligten Parteien – insbesondere die Zusammenarbeit zwischen HR-Abteilung und Führungskräften – den gesamten Erstellungsprozess. Durch optimierte Workflows und die direkte Einbindung der Führungsebene wird der Abstimmungsprozess beschleunigt und transparenter gestaltet.

Ein weiterer Vorteil digitaler Tools liegt in der Vermeidung zeitraubender und fehleranfälliger Versandprozesse. Die Notwendigkeit, verschiedene Versionen eines Dokuments per E-Mail hin und her zu schicken, entfällt, da alle Beteiligten in Echtzeit auf dieselben Daten zugreifen können.

 

Effizienz, Rechtssicherheit und Zufriedenheit durch digitale Zeugnismanager

Die herkömmlichen Methoden der Zeugniserstellung stoßen vermehrt an ihre Grenzen. Die Zeugniserstellung zu digitalisieren ist daher kein Trend, sondern eine notwendige Weiterentwicklung, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Langwierige Prozesse, rechtliche Unsicherheiten und die damit einhergehende Unzufriedenheit sind klare Indikatoren dafür. Durch den Einsatz spezialisierter Software können viele der Herausforderungen, die bisher zu Frustration und Stress führten, erfolgreich bewältigt werden. In einer Zeit, in der Effizienz und Genauigkeit immer wichtiger werden, ist die Investition in innovative Technologien nicht nur sinnvoll, sondern entscheidend.

Andreas Meya hat die Digitalisierung des Haufe Content-Geschäfts mitgestaltet und entwickelt seit 20 Jahren Angebote für HR-Abteilungen. Als Division Manager verantwortet er heute die HR Service Solutions bei Haufe. Das digitale Portfolio verbindet Software und Services mit hoher Expertise.

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