2021 ist in der digitalen Welt viel passiert: Zahlreiche Künstler:innen haben Non-Fungible Tokens (NFTs) für sich entdeckt, die Welt hat sich in Richtung Metaversum entwickelt, und die Creator Economy ist so stark gewachsen, dass sie es mittlerweile mit der Automobilbranche aufnehmen kann. Zudem hat die Künstliche Intelligenz unser aller Leben weiter automatisiert. Doch was kommt in diesem Jahr auf uns zu?
NFTs krempeln die Szene weiter um
2021 war das Jahr der NFTs. Sie kamen im Mainstream an und verbreiteten sich explosionsartig in der digitalen Welt. Künstler:innen generierten riesige Geldsummen, so erhielt beispielsweise der US-amerikanische Künstler Beeple atemberaubende 69 Millionen Dollar für das Kunstwerk „Everydays“ [1]. Auch 2022 wird es keinen Abbruch geben und etablierte Namen und Marken werden die digitale Sphäre weiter nutzen. Doch im Gegensatz zum vergangenen Jahr, werden nun auch weniger bekannte Künstler:innen vermehrt an der NFT-Wirtschaft teilnehmen. Immerhin bietet diese den Kunstschaffenden unglaubliche Vorteile.
Neben den Künstler:innen werden auch die Konsument:innen 2022 mehr Vertrauen in den Erwerb von NFTs als sichere Investition gewinnen – eine wegweisende Entwicklung. Denn für Kunstschaffende bieten NFTs enorme Möglichkeiten, wie wir im letzten Jahr durch unsere Zusammenarbeit mit vier NFT-Künstler:innen feststellen konnten. NFTs eröffnen mehr Handlungsspielraum, bessere Kontrolle und fairere Bezahlung für ihre Urheber:innen.
Die neue digitale Erfahrung bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Immerhin ist die Einbindung von neuen Elementen wie etwa Musik kompliziert und wirft viele Fragen zu Verträgen, Lizenzgebühren und Eigentumsrechten auf. Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass Technologien und Organisationen in diesem Jahr reagieren und entsprechende Lösungen anbieten, um den kreativen Prozess zu unterstützen.
2022 – das Jahr des Metaverse
Bereit für das Buzzword des Jahres 2022? Obwohl es das Metaverse schon seit einigen Jahren gibt, war es bisher lediglich auf ein kleines Nischenpublikum beschränkt. Das soll sich nun ändern. Denn Milliardenunternehmen ermutigen derzeit ihre Nutzer:innen dazu, das nächste Level der digitalen Welt zu erklimmen. Besonders Facebook hat durch sein jüngstes Rebranding in Meta Platforms das Metaverse in aller Munde gebracht. Das Resultat: Mittlerweile kennt so gut wie jede:r die virtuelle Welt und zahlreiche Unternehmen möchten Teil ebendieser werden. Nach einer Analyse von Bloomberg [2] wird der Wert des Metaverse mittlerweile sogar auf rund 800 Milliarden Dollar geschätzt.
Dieses Jahr wird sich das Metaverse also weiter durchsetzen. Dabei ist das Ziel der virtuellen Welt, die Nutzer:innen zu ermutigen, ihre eigenen Räume und Erfahrungen zu schaffen, die individuell auf sie zugeschnitten sind. Egal ob man sich mit seinen Freund:innen in einer Kneipe trifft oder virtuell eine Teambesprechung abhält – die Möglichkeiten sind aufregend und endlos. Und auch Unternehmen werden beginnen, in das Metaverse zu expandieren und dort ihre Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Jenen, die es gut machen, wird dies eine neue lukrative Einnahmequelle verschaffen.
Dabei wird die Technologie nicht nur bei der Software eine Rolle spielen, sondern auch bei der Hardware. Denn insbesondere VR-Headsets und intelligente Brillen sind entscheidend, um das Metaverse-Erlebnis authentisch zu gestalten. In den nächsten 12 Monaten können wir sicherlich einige spannende Innovationen in diesem Bereich erwarten.
Creator Economy: Digitale Creator werden nicht mehr nur neben-, sondern hauptberuflich arbeiten
Derzeit haben über vier Millionen Deutsche einen Zweitjob [3]. Wir gehen davon aus, dass dieser Anteil bis 2022 weiter steigen wird – vor allem angesichts der großen Unsicherheit in Branchen wie dem Gastgewerbe, Events und Tourismus. Viele Menschen werden ihr Risiko streuen wollen, indem sie sich mehrere Verdienstmöglichkeiten schaffen. Dabei erwarten wir vor allem in Bereichen wie Digital Content Creation und der InfluencerBranche einen großen Wachstum.
Die Ergebnisse unserer jüngsten YouGov-Studie zusammen mit Fanbase bestätigen diese Prognose. Fast ein Drittel (28 Prozent) der Generation Z erzielt ihr Haupteinkommen mit der Erstellung von digitalen Inhalten oder arbeitet derzeit darauf hin. Umgerechnet entspricht das rund 2,25 Millionen jungen Menschen. Die Creator-Branche hat demnach das Potenzial, in den nächsten Jahren die Automobilindustrie mit rund 809.000 Beschäftigten abzuhängen. Das Wachstum in der digitalen Welt ist groß, und so wird 2022 auch die Erstellung von Inhalten zu einem sehr wichtigen Teil des Geschäftslebens werden – denn für fast ein Fünftel (18 Prozent) der Befragten ist der neue Traumberuf der oder des Content Creators.
Und dies ist auch verständlich. Denn es geht um viel Geld. Der Markt für Content-Marketing soll bis 2024 um etwa 269 Milliarden Dollar wachsen. Die Gründe: Zum einen investieren derzeit zahlreiche Unternehmen noch mehr Budget und Zeit in die soziale Medienarbeit und beginnen, sich in die Welt des Metaverse zu begeben. Zum anderen sind die Einstiegshürden für Content Creator relativ niedrig: Man braucht nur lediglich ein internetfähiges Gerät, WLAN und eine gute Idee beziehungsweise ein Talent oder Interesse, das andere Menschen konsumieren möchten.
Aus diesem Grund werden Unternehmen 2022 weiterhin eng mit Influencern zusammenarbeiten – nicht nur, um deren bestehende Kanäle und Follower zu nutzen, sondern auch, um digitale Inhalte für sie erstellen zu lassen, die sie unter ihrem Markennamen verwenden können, zum Beispiel Fotos, Videos und Musik.
KI wird das moderne Leben weiterhin zentral beeinflussen
KI hat bereits jetzt einen großen Einfluss auf viele Aspekte unseres täglichen Lebens, von Netflix-Empfehlungen bis hin zum Online-Banking. Künftig wird sie unsere Erfahrungen noch weiter verbessern und vielen Menschen zu effizienterem Arbeiten und höherer Produktivität verhelfen – eine wichtige Entwicklung, denn aktuell ist unsere Gesellschaft mit vielen Herausforderungen konfrontiert. So verhängt die Regierung im Rahmen der Corona-Krise Beschränkungen im gesellschaftlichen Leben und Lockdowns, es entstehen Verzögerungen in Lieferketten und daraus folgend mangelnde Produktverfügbarkeiten. Das bedeutet, dass sich Unternehmen mehr denn je künstlicher Intelligenz zuwenden werden, um diese Hindernisse zu überwinden.
KI wird dabei weiterhin ein wirksames Instrument zur Analyse des Verbraucherverhaltens bleiben und eine fundiertere Entscheidungsfindung in Bezug auf Marketing- und Verkaufsstrategien ermöglichen. Immerhin bietet KI angesichts des zunehmenden Drucks auf die Lieferketten entscheidende Einblicke, indem sie genau vorhersagt, welche Produkte die Verbraucher:innen wünschen und benötigen. Dies trägt maßgeblich zu einer besseren Produktverfügbarkeit für Unternehmen bei.
Andererseits wird sie auch die oben genannten Trends wie NFTs und das Metaverse verbessern, indem sie es den Nutzer:innen ermöglicht, mithilfe der Technologie individuelle Erfahrungen und Räume zu schaffen, die auf ihre Bedürfnisse und Geschmäcker zugeschnitten sind. Darüber hinaus wird sie auch zur Lösung von Problemen in diesen Bereichen beitragen, wie beispielsweise der Lizenz-Problematik von Musik. So wird es Unternehmen und Einzelpersonen ermöglicht, lizenzfreie Musik für ihre Social-Media-Kanäle, Websites und Marketingmaterialien zu erstellen.
2022 – ein spannendes Jahr für die digitale Welt
Wir befinden uns im ersten Monat eines aufregenden neuen Jahres. Nicht nur anhaltende Trends wie etwa NFTs oder künstliche Intelligenz werden die kommenden Monate weiter prägen. Auch neue Branchen und Themen wie die immer wichtiger werdende Creator Economy und der MetaverseHype werden uns sicherlich beschäftigen. Die Weichen für die vier digitalen Trends sind gelegt. Nun heißt es, passende Lösungen, Produkte und Angebote zu schaffen.
Quellen und Referenzen:
[1] https://www.theverge.com/2021/3/11/22325054/beeple-christies-nft-sale-cost-everydays-69-million
[2] https://www.bloomberg.com/professional/blog/metaverse-may-be-800-billion-market-next-tech-platform/
[3] https://de.statista.com/infografik/1171/erwerbstaetige-in-deutschland-mit-nebenjob/
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