Auch in Betrieben kann es nicht schaden, im neuen Jahr lang gehegte Change-Projekte anzugehen oder althergebrachte Arbeitsweisen in neuem Licht zu betrachten: Eine gute Mitarbeiter-Erfahrung zu schaffen und positive Kontaktpunkte mit Bewerbenden und der Belegschaft aufrechtzuerhalten, ist eines der zentralen Anliegen der Personalabteilung und im Besonderen des Employer-Brandings.
Heutzutage haben viele Unternehmen mit einer hohen Mitarbeiterfluktuation zu kämpfen: Das neue Phänomen der stillen Kündigung, auch als Quiet Quitting bekannt, erschwert die Personalarbeit der Betriebe. In der kommenden Zeit wird sich diese Tendenz voraussichtlich eher verstärken als abschwächen. Laut einer Microsoft-Umfrage unter mehr als 30.000 Arbeitnehmenden weltweit erwägen aktuell 41 % der Angestellten eine Kündigung oder einen Berufswechsel. Methoden zur Mitarbeiterbindung, zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit und zur Weiterentwicklung von Angestellten im Unternehmen werden nicht nur deshalb zur obersten Priorität der Personalabteilung: Im Gegensatz zu bisherigen Theorien hat die Zufriedenheit der Belegschaft einen erheblichen Einfluss auf die Rentabilität eines Unternehmens.
Darüber hinaus fördern flexiblere Arbeitszeiten, Homeoffice-Regelungen und neue Technologien in vielen Betrieben ein Umdenken und die Loslösung von althergebrachten Modellen. New-Work-Ansätze halten folglich in den verschiedensten Abteilungen Einzug und setzen dabei neben agilen und transparenten Methoden auch Vertrauen gegenüber den Angestellten vor.
Angesichts dieser Entwicklung wie kann man die Loyalität in Teams stärken und gleichzeitig die Effizienz von Prozessen verbessern?
Fokus auf Flexibilität
Niemand kann heute etwas anderes behaupten: Die Pandemie hat unsere Arbeitsweisen und -strukturen verändert. Nach dem Ende der Einschränkungen erfreuen sich hybride Arbeitsmodelle weiterhin einer großen Beliebtheit. Inzwischen sind Angestellte, die komplett remote arbeiten, nicht länger die Ausnahme. Am häufigsten findet sich ein Wechselmodell zwischen Homeoffice und Büroarbeit, bei dem Mitarbeitende gelegentlich im Unternehmen vor Ort oder von zu Hause aus arbeiten. Um diese Veränderung strukturell zu begleiten, mussten die Firmen ihre bisherigen Arbeitssysteme überdenken und flexibler werden. Aktuell sind circa 75 % der Unternehmensleiter davon überzeugt, dass sie dieses Ziel erreicht haben (Gartner, 2022). Trotz dieser Überzeugung bleibt die Frage offen, ob tatsächlich unternehmenskritische Bereiche bereit für die Umsetzung neuer Arbeitsmodelle sind, ergo mit einer ebenso agilen und skalierbaren Organisationsstruktur ausgestattet wurden. Diese Agilität ermöglicht erst eine Senkung der operationellen Kosten bei einer gleichzeitigen Optimierung der Wertschaffung.
Wenn heute von Flexibilität die Rede ist, dann stehen längst nicht mehr nur die neuen Arbeitsmethoden im Fokus, sondern innovative Lösungen für die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen. Es müssen Lösungsansätze gefunden werden, die den Wandel in Unternehmen und Gesellschaft begleiten können. Mit anderen Worten: Nicht alle Geschäftsprozesse, die vor der COVID-Pandemie eingeführt wurden, sind nach der Gesundheitskrise noch effizient.
Bei der Abwägung verschiedener Arbeitsmodelle werden innovative Technologien zu einem großen Verbündeten für Betriebe. Tools und Softwarelösungen, die die Kommunikation und die Zusammenarbeit erleichtern, machen die Arbeit aus der Distanz erst möglich und sind daher unverzichtbar. Aus diesem Grund suchen immer mehr Unternehmen nach Instrumenten, die ein hybrides Arbeiten ermöglichen und ihren Mitarbeitenden die erforderliche Autonomie ohne Kontrollverluste bieten.
Autonomie für Teams und Mitarbeitende
Investitionen in die Ausbildung, die Weiterentwicklung und die Soft Skills von Angestellten sind ein weiterer Aspekt für eine zufriedene Belegschaft, der von Personalverantwortlichen nicht unterschätzt werden sollte. Das gerade begonnene Jahr zeichnet sich auch durch eine veränderte Erwartungshaltung der Mitarbeitenden aus. Sie fordern nicht nur flexiblere Arbeitsmodelle, sondern messen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auch an den vorhandenen Weiterbildungsmöglichkeiten. Es geht längst nicht mehr nur darum, Fortbildungsmaßnahmen anzubieten, die an das Fachgebiet der jeweiligen Mitarbeitenden gebunden sind. Im Jahr 2023 sollten Betriebe unbedingt verschiedene Kurse zur Entwicklung von Soft Skills (Konfliktmanagement, Change-Prozesse, agile Führungsmethoden usw.) und Schulungen zu wichtigen Branchenthemen (künstliche Intelligenz, Big Data usw.) anbieten. Unternehmen sollten in Zukunft auf breit aufgestellte Weiterbildungsprogramme setzen, die eine Vielzahl an Fähigkeiten und Kenntnissen vermitteln können.
Um Mitarbeitenden mehr Autonomie, ergo Vertrauen, zu gewähren, sollten geplante Weiterbildungsmaßnahmen idealerweise Hands-on sein und die strukturellen Veränderungen und Best Practices im Unternehmen berücksichtigen. Die Erweiterung persönlicher Kompetenzen im Zusammenhang mit einer genauen Wahrnehmung der Unternehmensprozesse führt unweigerlich zu einem produktiveren und agileren Austausch unter den verschiedenen Abteilungen, was wiederum die jeweiligen Team-Mitglieder anspornt, weiter im Unternehmen zu wachsen.
Integration von Technologien zur Automatisierung von Aufgaben
Während viel über die Vorteile der Aufgabenautomatisierung für das Unternehmen gesprochen wird, darunter eine verbesserte Kontrolle bis hin zu Zeit- und Kosteneinsparungen, bleiben die Vorteile für Mitarbeitende oft unbeachtet.
Wenn Arbeitnehmende weniger Zeit für repetitive Aufgaben benötigen, bleibt logischerweise mehr Zeit für die Aufgaben, die ihnen wirklich Spaß machen und einen Mehrwert fürs Unternehmen bringen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Arbeitnehmende und deren berufliche Entwicklung, sondern auch auf die Organisation selbst. Damit die Mitarbeitenden am Ende des Monats nicht mehr mit nervigen, zeitraubenden Aufgaben beschäftigt sind, ist die Technologie entscheidend. Dank ihr lassen sich beispielsweise monotone Aufgaben automatisieren. Die Belegschaft kann sich somit den wahren Herausforderungen im Arbeitsalltag widmen.
In der Finanzbuchhaltung und bei der Ausgabenverwaltung ersetzen zum Beispiel moderne Spend-Management-Lösungen beispielsweise ineffiziente Prozesse durch automatisierte Reisekostenabrechnungen und Zahlungsvorgänge. In solchen All-in-One-Lösungen lassen sich Spesenabrechnungen und Ausgaben direkt an die Buchhaltung senden. Dafür reicht ein einfaches Foto der Quittung oder Rechnung mit dem Smartphone aus. Kostenerstattungsprozesse können dadurch von mehreren Wochen auf nur einen Tag heruntergebrochen werden, was eine enorme Entlastung für die einzelnen Angestellten bedeutet – nicht nur in finanzieller, sondern auch in mentaler Hinsicht. Die jeweiligen Ausgaben sind an einem Ort sicher gespeichert, und Abrechnungen können mit wenigen Klicks erstellt werden. Die Aktualisierung von Informationen in Echtzeit optimiert ebenfalls die Arbeit der Finanzbuchhalter, die jederzeit einen Zugriff auf die finanzielle Lage des Unternehmens haben.
Unternehmen können sich heute nicht mehr einzig auf das Produkt oder Kundenerlebnis konzentrieren. Sie müssen auch an die Mitarbeiterzufriedenheit denken und eine möglichst positive Arbeitsumgebung schaffen, um erfolgreich Talente anziehen und binden zu können.
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