Sprachbarrieren in Unternehmen mit KI überwinden

KI bietet viele Vorteile – auch für den Einsatz in Unternehmen. Das hat die deutsche Wirtschaft erkannt und setzt KI-Methoden in immer mehr Bereichen ein. Auch um Fachkräfte anzusprechen, zukunftsfähig zu bleiben und Sprachbarrieren zu überwinden. Mit KI-basierten Übersetzungslösungen gelingen Zusammenarbeit und Austausch auch zwischen verschiedensprachigen Kolleginnen und Kollegen.
Von   Christoph Janeba   |  General Manager Germany   |  Pocketalk
24. Mai 2024

Sprachbarrieren in Unternehmen mit KI überwinden

 

Die „Fachkräftelücke lässt sich nur mit Zuwanderung schließen“, urteilt Bitkom im Rahmen seiner ersten Langzeitstudie zum Fachkräftemangel. Und der Präsident des Digitalverbands Dr. Ralf Wintergerst ergänzt: „Deutschland muss als Arbeits- und Lebensmittelpunkt für IT-Fachleute viel attraktiver werden“ – und das vor allem auch für Fachkräfte, die (noch) kein Deutsch sprechen. Deutsche Arbeitgeber können folglich an Attraktivität für Fachkräfte gewinnen, wenn sie es schaffen, Sprachbarrieren unkompliziert abzubauen: KI-basierte, DSGVO-konforme Übersetzungslösungen, die auf Knopfdruck Gesagtes oder Texte in einer anderen Sprache in Wort und Schrift ausgeben, können dabei unterstützen.

 

Wie KI immer weiter in Wirtschaft und Gesellschaft vordringt

 

Inzwischen durchdringen intelligente Programme alle Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft: Kundinnen und Kunden sprechen mit Self-Service-Voicebots oder schreiben mit Chatbots, Algorithmen schlagen uns vor, was wir – auf Basis unserer bisherigen Interaktionen – einkaufen, anhören oder streamen, Schülerinnen und Schüler, Mitarbeitende in Unternehmen und in Behörden lassen die Rechtschreibung und den guten Lesefluss ihrer Texte von smarten Schreibassistenten überprüfen und im Marketing erstellt generative KI Inhalte – um nur einige Beispiele zu nennen.

 

Vorbei die Zeit als automatisierte Übersetzungen lediglich eine kryptische Aneinanderreihung von Wörtern war. Künstliche Intelligenz (KI) wird heute auch genutzt, um hochwertige Übersetzungen anzufertigen. So hat sich laut Statista auch die globale Nachfrage nach hochwertigen Übersetzungen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. KI-gestützte Übersetzungstools erleichtern heute u. a. verschiedensprachigen Mitarbeitenden die Kommunikation untereinander und die Zusammenarbeit verschiedener Teams – unabhängig von ihrer Muttersprache.

 

KI-gestützte Übersetzungen im Unternehmenseinsatz: eine smarte Entscheidung

 

Smarte Übersetzungslösungen bringen in Organisationen jedoch nicht nur verschiedensprachige Kolleginnen und Kollegen zusammen. Laut einer aktuellen Studie zum Thema „2024 State of Business Communication in Germany“ finden sich noch viele weitere Einsatzszenarien für qualitativ hochwertige KI-basierte Sprachassistenten und Übersetzungslösungen: 60 Prozent der innerhalb der Studie befragten deutschen Fachkräfte setzt auf KI-Tools, um die schriftliche Kommunikation zu optimieren – und zwar zur Verringerung des Zeitaufwands sowie zur Produktivitätssteigerung. Denn bei der Geschäftskommunikation in englischer Sprache steht die Sprachkompetenz im direkten Verhältnis zum Zeitverlust. Nur 33 Prozent der Mitarbeitenden bewerten ihre Englischkenntnisse als konversationssicher. Sie haben mit KI-basierten Übersetzungslösungen die Möglichkeit, Gedanken klarer zu kommunizieren, Grammatikfehlern vorzubeugen und den richtigen Tonfall und Stil im beruflichen Kontext zu wählen. So berichten 55 Prozent der Befragten von verkürzten Schreibzeiten durch den KI-Einsatz.

 

KI gegen den Fachkräftemangel

 

Dass deutsche Unternehmen von Fachkräften aus dem Ausland profitieren können, ist klar ersichtlich, wenn man die Vielzahl der Studien zum Fachkräftemangel betrachtet. Beispielsweise kam die Bundesagentur für Arbeit zu dem Ergebnis, dass im vierten Quartal 2023 1,73 Millionen Stellen unbesetzt waren. Die Einstellung nicht-deutschsprachiger Experten wird also immer wichtiger, um vakante Stellen zu besetzen. „Zuletzt sind bereits jährlich etwa 13.000 ausländische Fachkräfte aus der EU und anderen Ländern in IT-Berufe zugewandert“. Auch hier kommen KI-basierte Übersetzungslösungen ins Spiel, die den zugezogenen Fachkräften den Neustart erleichtern.

 

Und so funktioniert’s

 

Hochmoderne professionelle Übersetzungstechnologie steht neben cloudbasierten Weblösungen u.a. auch als mobile App oder als handliches Gerät zur Verfügung. Mobile Lösungen ermöglichen einen flexiblen Einsatz im Alltag, Übersetzungen in teilweise über 80 Sprachen und sind dafür via mobile Daten oder WLAN mit dem Internet verbunden. Die smarten tragbaren Direktübersetzer können neben den reinen Übersetzungen beim Sprachenlernen unterstützend wirken, indem Sie anfängliche Sprachbarrieren überbrücken und durch die Audio-Funktion auch vorgeben, wie die übersetzten Worte ausgesprochen werden.

 

Professionelle webbasierte KI-Übersetzungstools basieren auf Deep Learning. Die Technologie verarbeitet dabei große Datenmengen, identifiziert bestehende Sprachmuster und stellt Vergleiche an, um bessere und zuverlässigere Übersetzungen bereitzustellen. Mit der Zeit lernen die Lösungen immer mehr dazu und können auch Sprachnuancen und Umgangssprache besser erfassen und entsprechend übersetzen.

 

Viele der professionellen Übersetzungslösungen sind DSGVO-konform und in Einklang mit geltenden Datenschutzregelungen konzipiert. Personalisierte Daten werden nicht gespeichert und die archivierten Übersetzungsprotokolle lassen sich einfach löschen, sodass sowohl Unternehmen als auch deren Mitarbeitende diese Lösungen sicher und unbesorgt einsetzen können.

 

Diversität am Arbeitsplatz dank KI

 

KI-gesteuerte Sprachverarbeitungstools tragen dazu bei, die Kommunikation für Mitarbeitende mit körperlichen Einschränkungen, z. B. für Gehörlose oder Schwerhörige, zugänglicher zu machen. Durch Transkriptionsfunktionen vom gesprochenen Wort in Text oder die Übersetzung von Gebärdensprache in verbale Kommunikation stellt KI sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uneingeschränkt an Sitzungen, Diskussionen und anderen Interaktionen teilnehmen können.

 

Auch bei der integrativen Personalbeschaffung können KI-Algorithmen unterstützend eingesetzt werden. Sie ermöglichen es den HR-Teams, Vorurteile in Stellenbeschreibungen schnell und gezielt zu erkennen und Änderungen vorzunehmen, um sie inklusiver zu gestalten. Durch die Analyse von Sprachmustern und die Beseitigung von geschlechtsspezifischer oder exklusiver Terminologie trägt die KI dazu bei, einen vielfältigeren Pool von Kandidatinnen und Kandidaten anzusprechen und so die Diversität von Beginn an zu fördern.

 

Keine Angst vor KI-Übersetzern!

 

Es gibt jedoch auch noch Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von KI in Unternehmen. Das ist nicht verwunderlich, denn durch die digitale Transformation und den stetigen Aufstieg intelligenter Programme verändern sich sowohl die Arbeitswelt als auch das Privatleben zusehends. Das World Economic Forum untersuchte die Veränderung der Geschäftswelt und offenbarte im „Future of Jobs Report 2023“: „Obgleich Technologie für die Arbeitsmärkte weiterhin sowohl mit Herausforderungen als auch mit Chancen verbunden ist, erwarten die Arbeitgeber, dass die meisten Technologien positiv zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen werden.“ Entsprechend stellen KI-basierte Übersetzungslösungen keinen Ersatz für professionelle Übersetzer dar oder machen Sprachkurse überflüssig, sondern sind eine Ergänzung bei der anfänglichen Überbrückung von Sprachbarrieren.

 

Fazit: KI-basierte Übersetzungslösungen als klassisches Win-Win-Szenario

 

Es ist offensichtlich: KI bringt viele Vorteile mit sich – auch für den Einsatz in Unternehmen. Das hat die deutsche Wirtschaft erkannt und setzt KI-Methoden in immer mehr Bereichen ein. Um Fachkräfte anzusprechen, zukunftsfähig zu bleiben und Sprachbarrieren zu überwinden, ist dies wichtig und richtig. Und gerade KI-basierte Übersetzungslösungen zeigen, welche Vorteile der Einsatz smarter Technologie für Organisationen bringt. So gelingen Zusammenarbeit und Austausch von Anfang an.

Christoph Janeba ist General Manager Germany bei Pocketalk und verantwortet die Business-Development-Maßnahmen in der Region.

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