Netzwerkinfrastruktur – Optimale User Experience mit DEM (Digital Experience Management)

Im Zuge der digitalen Transformation sind Unternehmen mit immer verteilteren und dynamischeren Systemen konfrontiert: Fernzugriff auf Anwendungen, erweiterte Teamzusammenarbeit, beschleunigte Mobilität und hybride Arbeitsumgebungen. Obwohl diese Trends viele Vorteile bieten, erschweren sie es Unternehmen gleichzeitig, Probleme hinsichtlich der Netzwerkinfrastruktur schnell zu erkennen und unmittelbar zu beheben, weil viele verschiedene Teams – I&O, Datacenter sowie IT-Sicherheit – involviert sind. So wird die Fehlersuche schnell zur Nadel im Heuhaufen.
Von   Mathias Widler   |  Vice President Central & Eastern Europe   |  Netskope
25. Juli 2025

Netzwerkinfrastruktur – Optimale User Experience mit DEM (Digital Experience Management)

 

In dieser neuen Ära ist Digital Experience Management (DEM) von entscheidender Bedeutung. Es ermöglicht sowohl Probleme hinsichtlich der Infrastruktur als auch der User Performance binnen Minuten – statt Stunden – zu finden und damit zu beheben. Bei sporadisch auftretenden Fehlern kann die Ursachensuche sogar Tage oder Wochen dauern. Unternehmen scheinen diese Vorteile zu verstehen. Laut einem globalen Anbieter von Marktanalysen und strategischer Beratung im Technologiebereich wird der DEM-Einsatz bis 2027 um 60 % auf 90 % steigen, da Unternehmen das Monitoring realer und fiktiver Nutzer betrachten, um die User Experience zu verbessern und ihre Interaktionen mit SaaS-Anwendungen und -Diensten besser zu verstehen.

 

IT-Teams sind stark gefordert

Im heutigen, sich ständig verändernden Arbeitsumfeld ist die Sicherstellung einer optimalen Infrastruktur und Anwendungsleistung aufgrund des zunehmenden Netzwerkverkehrs sowie der Vielfalt an Geräten und Verbindungen besonders herausfordernd. Benutzer greifen von verschiedenen Standorten, Netzwerken und Geräten aus auf Unternehmensressourcen zu, was das Monitoring und die Optimierung der Leistung erschwert. Externe Infrastrukturen wie Heimnetzwerke oder mobile Verbindungen werden oftmals vom Monitoring nicht erfasst, was die Sicherstellung einer durchgehend optimalen User Experience schwierig macht.

Darüber hinaus belastet die Geschwindigkeit, mit der neue Anwendungen und Dienste im gesamten Unternehmen bereitgestellt werden, die IT-Teams, die eine große Bandbreite an Technologien monitoren und warten müssen. Diese technologische Fragmentierung erschwert nicht nur das Performance Management, sondern auch die Erkennung und Lösung von Vorfällen in Echtzeit.

Die steigende Nutzung von SaaS- und Cloud-Anwendungen hat die IT-Infrastruktur verändert und eine Vielzahl potenzieller Fehlerquellen geschaffen: von Geräten und WLAN bis hin zum Internet, SD-WAN, SSE-Diensten, First-Mile-Konnektivität und Anwendungen. Angesichts des Innovationstempos müssen Unternehmen ihre digitalen Management Tools anpassen, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Qualität der User Experience rapide verschlechtert.

 

Transparenz als Voraussetzung

Unseren Untersuchungen zufolge wird diese Situation noch dadurch verschärft, dass fast 47 % der Probleme im Bereich der User Experience auf Aspekte zurückzuführen sind, die die IT-Teams nicht direkt kontrollieren. Ihre Handlungsfähigkeit ist hier also begrenzt. Der Mangel an Transparenz in diesen Bereichen macht es noch schwieriger, die Fehlerursache zu ermitteln. Dies hat zur Folge, dass jedes fünfte Problem nicht diagnostiziert oder gelöst wird, weil die Grundursache nicht ermittelt werden kann. Fehlende Diagnosen verlängern die Reparaturzeiten. Das wirkt sich direkt auf die Produktivität der Mitarbeiter aus und führt dazu, dass die IT-Teams in einer Reaktionsdynamik gefangen sind. Infolgedessen wird die Behebung von Fehlern hinsichtlich der User Experience zu einem langsamen und oft langwierigen Prozess.

Moderne Arbeitsumgebungen gestalten sich häufig als vielschichtig und komplex. Wird die digitale User Experience jedoch nicht sorgfältig und gezielt gemanagt, hat dies häufig unmittelbare Auswirkungen auf die Produktivität der Mitarbeitenden. Misserfolge führen wahrscheinlich zu Frustration und Stress, was wiederum die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter mindert. Fehler, die nicht schnell behoben werden, verlangsamen auch die Entscheidungsfindung und stören die Zusammenarbeit –  insbesondere bei der Fernarbeit. Ein Rückgang der Gesamtleistung sowie eine steigende Personalfluktuation zählen zu den potenziell kostspieligen Konsequenzen mangelnder digitaler Arbeitsbedingungen. Aus diesem Grund ist es für Unternehmen von zentraler Bedeutung, auftretende Fehler zügig zu identifizieren und bestehende Schwachstellen systematisch aufzudecken.

 

DEM-Technologie für Echtzeit-Einblicke

Unternehmen benötigen mehr Transparenz in der gesamten Arbeitsumgebung, um die End-to-End-Netzwerkleistung, SaaS-Anwendungen, Benutzeraktivitäten und Datenflüsse genau zu monitoren. Über herkömmliche Tools hinaus ermöglichen ihnen DEM-Lösungen, Netzwerk- und Infrastrukturverbindungen zwischen Endpunkten und Anwendungen zu identifizieren, um Engpässe zu erkennen und zu diagnostizieren. Diese Tools können die User Experience kontextbezogen und präzise messen. Dabei berücksichtigen sie folgende Parameter: Standort, Aktivität, Umgebung, Netzwerkverbindung, Sicherheitsrichtlinien und die Leistung des Anwendungshosts. Mit diesen Informationen können IT-Teams über die Optimierung der Infrastruktur hinausgehen und Lieferantenverträge effektiv verwalten sowie Service Level Agreements (SLAs) auf der Grundlage spezifischer Elemente implementieren.

Die DEM-Technologie bietet Echtzeit-Einblicke in die Leistung von Anwendungen, Netzwerken und der User Experience. Darüber hinaus kann durch die Kombination eines kontinuierlichen Monitorings der Anwendungsleistung und intelligenten Routing-Funktionen von SASE, wie z.B. SD-WAN, der Datenverkehr proaktiv auf die leistungsstärksten Pfade umgeleitet werden. Dadurch wird die Latenz reduziert und die Dienstqualität (QoS) verbessert. Und schließlich trägt die Zusammenarbeit zwischen Sicherheits-, IT- und Netzwerkteams dazu bei, organisatorische Silos aufzubrechen. So können sie Probleme schneller identifizieren und lösen, ohne auf die „Tests“ zurückgreifen zu müssen, die normalerweise bei Sanierungsprozessen mit mehreren Teams erforderlich sind.

 

Proaktiver Ansatz macht den Unterschied

Die Optimierung der Leistung und User Experience in komplexen Infrastrukturen erfordert jedoch ihr proaktives Management – noch bevor sie überhaupt beeinträchtigt werden. Proaktives DEM (P-DEM) mit dem Ziel, die User Experience kontinuierlich zu verbessern, ist weitaus mehr als die Fähigkeit, Geräte, Netzwerke und Anwendungen zu monitoren sowie deren Fehlerbehebung zu automatisieren.

P-DEM bietet nicht nur vollständige Transparenz in Bezug auf die User Experience, sondern ermöglicht auch eine schnelle Fehlerbehebung. Dadurch wird die Arbeitsbelastung der IT- und Netzwerkteams erheblich reduziert. Folglich verringert sich der Zeitaufwand für die Lösung von Vorfällen, und Unternehmen haben weniger Produktivitätsverluste sowie damit verbundene Kosten. Die digitale Transformation zwingt Unternehmen angesichts der wachsenden Komplexität der heutigen dezentralen Arbeitsumgebungen dazu, ihr User Experience Management zu überdenken. DEM bietet eine effiziente Lösung, die Probleme der Nutzer aufgrund von Fehlern in der Infrastruktur schnell zu identifizieren und zu beheben – egal, ob diese am Endpoint, Wi-Fi, LAN, WAN, Provider oder Server liegen.

Als Vice President Central & Eastern Europe leitet Mathias Widler die Vertriebs- und Außendienst Teams in den schnell expandierenden Märkten bei Netskope. Widler verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Sicherheits- und Netzwerkvertrieb. Bevor er zu Netskope wechselte, war Widler u.a. erfolgreich bei Zscaler und Palo Alto Networks tätig.

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