Um sich im Wettbewerb zu behaupten, müssen Unternehmen heute in der Lage sein, die richtigen Entscheidungen schnell und auf Basis von validen und vollständigen Daten treffen zu können. Eine aktuelle Studie [1] identifiziert potentielle Flaschenhälse über den gesamten Data Life Cycle und wie diese mit modernen Konzepten und Technologien überwunden werden können. Otto Neuer, Regional VP Sales bei Denodo, gibt einen Überblick über die Studienergebnisse und stellt Best Practices für Unternehmen vor.
Die Welt, die uns umgibt, ist komplex. Menschen treffen bis zu 100.000 Entscheidungen pro Tag [2]. Diese umfassen sowohl alltägliche Dinge („Was esse ich in der Mittagspause“?) bis hin zu Entscheidungen, die über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden könnten. Führungskräfte und IT-Experten benötigen daher eine schlagkräftige Datenarchitektur, die es ermöglicht, Daten nicht nur schnell und flexibel sondern auch transparent und vertrauenswürdig bereitzustellen.
„Speed-to-Insight“: Mehr als nur schnelle Datenbereitstellung
Die Menge und Heterogenität an Daten steigt rasant und stellt einen enormen Wert für Unternehmen dar – denn sie bilden die Basis für Advanced-Analytics und bestmögliche Entscheidungsfindung. Eine weltweite Studie von TDWI im Auftrag von Denodo hat sich damit beschäftigt, wo betroffene Akteure im Umgang mit Daten in ihren Unternehmen Schwächen und Stärken sehen und welche Herausforderungen sie identifizieren. Dafür wurden 147 IT-Experten und Führungskräfte befragt. Die meisten Befragten kamen aus Unternehmen der Finanzbranche (15 Prozent), gefolgt von Unternehmen aus der Beratungs- und professionellen Dienstleistungsbranche (13 Prozent) und dem Gesundheitswesen (9 Prozent). Nahezu alle Befragten waren sich einig, dass nur die aktuellsten Informationen Entscheider optimal unterstützen können. 80 Prozent der Befragten gaben an, dass Investitionen, die schnellere Datenanalysen ermöglichen, wichtig für ihre Unternehmen sind. 39 Prozent gaben sogar an, dass diese „sehr“ wichtig sind. Gleichzeitig stimmten sie jedoch auch zu, dass schneller Datenzugriff nur zielführend sein kann, wenn die betreffenden Informationen korrekt, vollständig und dem Zweck angemessen sind. Die Befragten identifizierten hier Bereiche, in denen noch Handlungsbedarf besteht. 67 Prozent gaben an, dass die Daten-Qualität und Vollständigkeit die größten Herausforderungen für sie sind. 51 Prozent erachteten Daten-Silos als zentrale Herausforderung, 46 Prozent nannten Daten-Governance. Auch die Aufbereitung der Daten scheint ein Problem darzustellen, das sich negativ auf den Datennutzung auswirkt. 39 Prozent der Befragten gaben an, dass sie 61-80 Prozent der Zeit in der Datenauswertung mit dem Aufbereiten verbringen und nur die restlichen 39-20 Prozent mit der eigentlich wertschöpfenden Analyse.
Holprige Zusammenarbeit
Für den Aufbau einer schlagkräftigen Datenarchitektur innerhalb des Unternehmens ist auch eine enge Kooperation zwischen den Mitarbeitern und Fachbereichen ausschlaggebend. Aus der Umfrage geht allerdings hervor, dass sich Hindernisse bei der Kooperation und dem Austausch von Wissen und Feedback abzeichnen: Nur neun Prozent der Befragten würden ihr Unternehmen in diesem Bereich als sehr erfolgreich bezeichnen. Neben der ausbaufähigen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren ist die daraus resultierende relativ lange Entwicklungszeit von Daten-Projekten ein Defizit, das sich zusätzlich negativ auf die Datenaufbereitung innerhalb von Organisationen auswirkt. Die schnellsten 15 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Zyklen zwei Wochen oder kürzer sind, die langsamsten 20 Prozent haben Entwicklungszyklen von mehr als vier Monaten.
Vielfalt an Tools im Einsatz
Organisationen verwenden eine Vielfalt an Technologien zur Datenintegration und -transformation um die Datennutzung im Unternehmen voranzutreiben, Aktualität der Informationen zu garantieren und Datensätze bereitzustellen. 51 Prozent der Befragten greifen dabei auf Data-Pipelines und Data-Preparation-Tools zurück. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) geben an, dass die Entscheider in ihrem Unternehmen auf Datenvirtualisierung oder virtuelle Datenbanken zurückgreifen. Gewisse Zurückhaltung besteht noch gegenüber dem vollumfänglichen Einsatz von Cloud-Technologien: Lediglich 12 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen hierauf bereits voll und ganz setzt. Eine positive Entwicklung kann bei dem Rückgriff auf Datenkataloge verzeichnet werden. In der letzten Untersuchung von 2017 gaben 17 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen Datenkataloge nutzt bzw. deren Einführung plant. In der aktuellen Untersuchung stieg diese Zahl auf 36 Prozent.
Neue Kultur hin zu datengestützten Entscheidungen
Die bereits angeführten Zahlen zeigen, dass Unternehmen ihre Fähigkeiten zur Datennutzung durchaus noch optimieren können. Ein wichtiger Punkt für die Zukunft ist die Etablierung einer neuen Kultur, eingebettet etwa in einen sogenannten DataOps-Ansatz. Hierdurch kann laut der TDWI Studie die Zusammenarbeit zwischen Akteuren effizienter gestaltet, Entwicklungszyklen beschleunigt und schneller zur Wertschöpfung beigetragen werden. Aktuell greifen beispielsweise lediglich 15 Prozent der Befragten auf Methodik des DataOps zurück. Dabei zeigen laut TDWI Analysen von diesen Unternehmen, dass deren Entwicklungszyklen im Schnitt unter 90 Tagen liegen und sie schneller Resultate sehen, als Unternehmen, die diesen Ansatz nicht verfolgen. Zusätzlich verschafft DataOps Organisationen einen ganzheitlichen Blick auf interne Prozesse und die Datenaufbereitung. Dadurch können Schwachstellen schnell identifiziert und behoben werden. Um Silos aufzubrechen und Datennutzung effizienter zu gestalten, kann Datenvirtualisierung eingesetzt werden. Dies ermöglicht unternehmensweite Datenqualität und Datenzugänglichkeit. Im Zuge dieser Entwicklung sollten Organisationen auch die Potentiale eruieren, wie eine virtuelle Schicht alle Daten über hybride Multi-Cloud-Plattformen hinweg integriert und sofortigen Datenzugriff und Data Governance ermöglicht.
Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu konsequent datengestützten Entscheidungen: Mangelndes Vertrauen in die bereitgestellten Daten. Dies äußert sich beispielsweise durch Kritik oder zumindest Zweifel an der Datenqualität. Die Antwort darauf ist ein transparenter und dadurch revisionsfähiger Datenfluss. Unternehmensweit genutzte Datenkataloge, nachvollziehbare Datenquellen und Best-Practices, die zu einer Nachvollziehbarkeit der vorliegenden Informationen führen, können das Vertrauen der Entscheider gewinnen. Unternehmen sollten daher laut TDWI Datenkataloge aufbauen, um allen Datenkonsumenten ein unternehmensweit einheitliches semantisches Modell zur Verfügung zu stellen. Einige Datenvirtualisierungs-Plattformen haben einen solchen Datenkatalog bereits integriert. Durch die Kombination einer neuen Kultur, modernen und leistungsfähigen Technologien und verstärktem Vertrauen können Akteure in Zukunft bestmögliche geschäftskritische Entscheidungen treffen – basierend auf ihrem unternehmenseigenen Datenschatz.
Quellen und Referenzen:
[1] https://www.denodo.com/en/document/analyst-report/tdwi-best-practices-report-faster-insights-faster-data
[2] https://www.sueddeutsche.de/panorama/intuition-das-innere-auge-1.923320
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