Künstliche Intelligenz als Schlüsselfaktor für die Zukunft der deutschen Wirtschaft: Produktivität, Demografischer Wandel und die Rolle der Generationen

Dieser Artikel hebt die entscheidende Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) als Schlüsselfaktor für die Zukunft der deutschen Wirtschaft hervor, insbesondere im Kontext des demografischen Wandels. Die demografischen Verschiebungen erfordern eine gesteigerte Produktivität, die durch die strategische Integration von KI bis 2030 ein potenzielles wirtschaftliches Potenzial von etwa 370 Milliarden Euro freisetzen könnte. Die Generation Z betrachtet KI nicht nur als ökonomische Lösung, sondern auch als treibende Kraft für einen gesellschaftlichen Wandel. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur technologisches Know-how, sondern auch Leadership-Fähigkeiten zu kombinieren, um KI erfolgreich zu integrieren. Fünf Schlüsselgedanken leiten sich aus dieser Analyse ab, darunter die zentrale Bedeutung der Produktivitätserhöhung und die transformative Kraft der KI für die Gestaltung der Zukunft Deutschlands als führende Wirtschaftsmacht.
Von   Sefa Soybir   |  Manager Business Consulting Finance, AI & GenAI   |  Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
  Frauke Stotz   |  Business Manager   |  Telekom Deutschland GmbH
15. Januar 2024

In einer Zeit, die von breiten und diversen Angeboten im Kontext der Digitalisierung geprägt ist, rückt die Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur als Modewort ins Rampenlicht, sondern als entscheidender Schlüsselfaktor für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg. Dieser Artikel beleuchtet, weshalb Unternehmen sich intensiv mit KI und Generative KI auseinandersetzen müssen, um nicht nur wettbewerbsfähig, sondern auch die richtigen Arbeitskräfte für die sich verändernde Zukunft zu gewinnen.

Demografischer Wandel als Treiber für KI-Integration:

Die nachrückenden Generationen, abseits von den bekannten Kategorien weit über Millennials und Gen Z hinaus, sieht sich einer bedeutenden Herausforderung gegenüber: dem demografischen Wandel. Bis 2060 wird voraussichtlich ein Drittel der deutschen Bevölkerung das Rentenalter von 65 Jahren überschreiten. Diese demografischen Verschiebungen werden nicht nur die Zusammensetzung der Arbeitswelt verändern, sondern auch die Anpassungsfähigkeit und Produktivität entscheidend beeinflussen.
Eine alternde Bevölkerung und ein Rückgang der erwerbstätigen Menschen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung bedeuten eine potenzielle Belastung für die Wirtschaft. Dieser demographische Umbruch hat jedoch auch eine zentrale Erkenntnis hervorgebracht. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist die Steigerung der Produktivität von entscheidender Bedeutung, um den Wohlstand langfristig zu sichern.
Diese Studie verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der Deutschland auf die demographische Herausforderung reagieren muss. Eine gesteigerte Produktivität wird nicht nur benötigt, um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt zu erhalten, sondern auch, um die finanzielle Stabilität der Sozialsysteme zu gewährleisten. In Anbetracht dessen ist es unumgänglich, dass die öffentliche Hand, Unternehmen und Bildungseinrichtungen gemeinsam daran arbeiten, innovative Wege wie KI und GenKI zu integrieren, um die Produktivität zu steigern. Nur so kann Deutschland erfolgreich den Herausforderungen des demographischen Wandels begegnen und seine Position als wirtschaftliche Kraft in Europa langfristig festigen.
Die Bewältigung dieser demografischen Herausforderungen erfordert also nicht nur punktuelle, sondern eine systemische Steigerung der Produktivität. Hierbei spielt KI eine entscheidende Rolle. Eine strategische Integration von KI in Deutschland könnte bis 2030 ein wirtschaftliches Potenzial von etwa 370 Milliarden Euro freisetzen. Doch KI ist nicht bloß eine ökonomische Lösung; sie trägt auch zu einem gesellschaftlichen Wandel bei.

Die gesellschaftliche Dimension von KI und die Rolle der Generation Z:

Die aufstrebende Generation Z, die einen immer größer werdenden Teil des Arbeitsmarktes darstellen, zeichnet sich durch eine tiefe Verbindung zur Technologie als „Digital Natives“ aus. Eine beachtliche Mehrheit der jungen Arbeitnehmer ist überzeugt, dass KI ihre beruflichen Perspektiven verbessern wird. Sie erkennen nicht nur die Chancen und den Nutzen von KI in der Arbeitswelt, sondern erwarten, dass diese Technologie eine grundlegende Rolle spielt.
Die Suche nach einem tieferen Sinn und Zweck in der Arbeit ist nicht nur bei der Generation Z, sondern auch bei nachfolgenden Generationen ein bedeutsamer Trend. Im Gegensatz zu rein materiellen Motivationen legen diese Generationen verstärkt Wert darauf, einen Beitrag zu leisten und einen Sinn in dem zu finden, was sie beruflich tun. Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz liegt nicht nur in der Automatisierung wiederholender Aufgaben und der Schaffung von Freiraum für kreative, strategische und soziale Aspekte, sondern auch in der Bereitstellung kognitiver Ableitungen, die den jeweiligen Kontext unterstützen. Indem die KI Arbeitsabläufe übernimmt, eröffnet sie die Möglichkeit, sich auf anspruchsvollere und für sie sinnstiftende Tätigkeiten zu konzentrieren. – ein elementarer Faktor für ihre berufliche Zufriedenheit und langfristige Bindung an die ausgeübte Tätigkeit.
Die Integration von KI in den Arbeitsalltag erfordert von Unternehmen eine durchdachte Strategie. Schlüsselpersonen, die sich mit KI beschäftigen, umfassen nicht nur Technologieexperten, sondern auch Führungskräfte, die den kulturellen Wandel fördern und gestalten können. Herausforderungen liegen dabei nicht nur in der rein technischen Implementierung von KI, sondern auch in der Bewältigung von Datenschutzaspekten und der erfolgreichen Schulung der Mitarbeiter.

Chancen und Verantwortung für Unternehmen:

Die Erhöhung der Produktivität ist entscheidend für die proaktive Bewältigung des demografischen Wandels. Unternehmen sollten nicht nur darauf reagieren, sondern eine umfassende und nachhaltige Strategie für die Integration von KI entwickeln. Schlüsselpersonen müssen nicht nur über technologisches Know-how, sondern auch über Leadership Fähigkeiten verfügen, um den kulturellen Wandel voranzutreiben.
Die nachfolgenden Generationen erwarten nicht nur, sondern fordern den verstärkten Einsatz von innovativen Technologien in der Arbeitswelt. Für Unternehmen liegt es in ihrer Verantwortung, die transformative Kraft der Technologien zu erkennen und zu nutzen. Diese Chancen gestalten nicht nur die Wirtschaft der Zukunft, sondern beeinflussen auch die Perspektiven der jungen Generation nachhaltig.

Im Verlauf dieses Artikels haben wir verschiedene Aspekte beleuchtet, und auf dieser Grundlage leiten sich nun fünf entscheidende Erkenntnisse ab, die als Schlüsselgedanken zusammengefasst werden können:

1.       Die Erhöhung der Produktivität ist entscheidend für die proaktive Bewältigung des demografischen Wandels.

2.       Die nachfolgenden Generationen erwarten nicht nur, sondern fordern den verstärkten Einsatz von KI in der Arbeitswelt.

3.       Unternehmen müssen eine umfassende und nachhaltige Strategie für die Integration von KI entwickeln.

4.       Schlüsselpersonen sollten nicht nur über technologisches Know-how, sondern auch über Leadership Fähigkeiten verfügen, um den kulturellen Wandel voranzutreiben.

5.       Die transformative Kraft der KI bietet Chancen, nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Perspektiven der jungen Generation nachhaltig zu gestalten.

In der Betrachtung von Künstlicher Intelligenz wird klar, dass ihre Integration nicht nur wirtschaftliche Vorteile bietet, sondern auch eine ethische Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft impliziert. Die bewusste Auseinandersetzung mit KI zeichnet nicht nur den Weg für die Stärkung Deutschlands als führende Wirtschaftsmacht, sondern ebnet auch den Weg für eine innovative und chancenreiche Gesellschaft.

Sefa Soybir ist Manager im Business Consulting Finance Team bei EY. Mit der Verantwortung für die Teilbereiche AI und GenAI im Finance-Sektor in Europe West trägt er maßgeblich zur strategischen Implementierung innovativer Technologien für Geschäftsprozesse bei.

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