Know-how-Lücken frühzeitig kennen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Von   Thomas Schlereth   |  MD   |  Can Do GmbH
5. Februar 2018

Fehlende Skills der Mitarbeiter stellen laut Studie Industrie 4.0 des IDG Verlages  die größte organisatorische Hürde zur Umsetzung von Industrie 4.0 dar. Insbesondere im Fachbereich Produktion sei der Wert mit 30 Prozent überdurchschnittlich hoch. Auch fehlendes Know-how bei externen Partnern wird beklagt. Offenbar mangelt es den insgesamt 339 befragten Entscheidern an Erkenntnissen über zukünftigen Skill-Bedarf, um gefragte Fähigkeiten im Unternehmen frühzeitig aufzubauen. Ein Ressourcenmanagement, das Skills in der Planung von vornherein berücksichtigt, liefert diesen erforderlichen Einblick in den aktuellen Skill-Bestand und gibt Aufschluss über benötigtes Know-how. Themen, die sich Can Do auf die Fahne geschrieben hat.

Qualität steigern durch Planung mit Skills

Eine Möglichkeit, Planungen aussagefähiger zu machen, ist die Berücksichtigung der Fähigkeiten, der so genannten Skills, jedes Einzelnen im Planungsprozess. Im Rahmen der Planung von Projekten stellt die Komponente der Skills die qualitative Erweiterung der herkömmlichen Kapazitätsplanung dar. Sie verspricht, dass künftig die bestmöglich qualifizierten Mitarbeiter zum vorgesehenen Zeitpunkt in ausgewählten Vorhaben eingesetzt werden. Von ersten Erfahrungen mit der skillbasierten Ressourcenplanung berichtet Josef Marchner: „Durch die gleichzeitige Berücksichtigung von Skills bei der Kapazitätsplanung können wir unsere Servicequalität weiter verbessern und arbeiten produktiver“, erläutert der CIO des Selbstklebespezialisten HERMA den Mehrwert.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen bei der Planung der notwendigen Skills die zeitlichen Verfügbarkeiten bezogen auf die gesamte Organisation von vornherein bedacht werden. Dafür empfiehlt sich eine Mitarbeiterplanung aus der 360-Grad-Perspektive, die geplante und ungeplante Abwesenheiten genauso berücksichtigt wie individuell für ein Projekt zusammengestellte Skills. Dabei ist die skillbasierte Kapazitätsplanung schlicht und einfach wesentlich exakter als eine auf den Mitarbeiter oder die bloße Abteilungszugehörigkeit bezogene Planung. Gleichzeitig ist bei der Erledigung der Aufgaben niemand mehr über- oder unterfordert, weil immer die richtigen Mitarbeiter im Einsatz sind. Das Resultat: erfolgreichere Projekte! Doch woher wissen Unternehmen, welche Fähigkeiten wann und vor allem an welchem Standort wo gebraucht werden – und wo sie nicht gebraucht werden?

Skills erfassen und bedarfsgerecht kombinieren

Um von der Kenntnis um die im Unternehmen vorhandenen Skills in der Praxis zu profitieren und die Organisation besser zu steuern, ist Vorarbeit erforderlich. Zunächst müssen die vorhandenen Fähigkeiten an zentraler Stelle in einer sogenannten Skill-Bibliothek erfasst und verwaltet werden. Diese dient als Datenpool, um geeignete Mitarbeiter zu finden, und soll auf Knopfdruck Aussagen zum Skill-Bestand, Skill-Bedarf und möglichen Qualifizierungslücken liefern. Anhand dieser Informationen gewinnt das Management Einblick in die aktuell vorhandenen, aber auch in zukünftig benötigte Fähigkeiten der Mitarbeiter.

Skills sind wichtig, sonst können Know-How Lücken schnell zum Problem werden.
Copyright: Olivier le Moal

Management und Mitarbeiter profitieren

Vor allem für etablierte Unternehmen bedeutet diese Entwicklung große Umwälzungen. Planungsstrategien sollten diesen Veränderungen Rechnung tragen und die Mitarbeiter idealerweise von vornherein in den Wandel einbeziehen. Hier bietet das Wissen um Skills allen Beteiligten einen klaren Mehrwert, da die verknüpfte Darstellung von Skills und kombinierten Skills sowie der zeitlichen Verfügbarkeit jedes Einzelnen ein realistisches Bild dessen geben, was eine Organisation tatsächlich leisten kann. Gleichzeitig werden Bedarfslücken aufgedeckt, indem Planer verschiedene Szenarien durchspielen und erkennen, wie viele Mitarbeiter mit den benötigten Skills zur Durchführung eines Vorhabens zur Verfügung stehen.

Mit diesem Wissen kann das Unternehmen einem zu erwartenden Fachkräftemangel rechtzeitig entgegenwirken, indem die Mitarbeiter im Rahmen der strategischen Personalplanung entsprechend den Anforderungen fortgebildet werden. Sollten mehr Mitarbeiter erforderlich sein, können diese bedarfsbezogen eingestellt werden. Unternehmen wissen so, wen sie wann brauchen.

Karriere planen

Der Mitarbeiter profitiert ebenfalls, denn sofern Unternehmen ihre Strategie in Projekte übersetzen und diese mit den dafür benötigten Skills versehen, erhalten die Mitarbeiter dadurch eine Art „Glaskugel“ für ihre Karriereplanung. Sie sehen, welche ihrer Skills im Unternehmen langfristig gefragt sind, können über Weiterbildungen diese Fähigkeiten erwerben und ihren Karriereweg strategisch planen. So stellt das Skill-Management eine Möglichkeit dar, um sich als Unternehmen und als Mitarbeiter für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters zu wappnen und kompetenzbedingten Ressourcenengpässen frühzeitig entgegenzuwirken.

seit 2000: Gründer & Geschäftsführer Can Do GmbH Columbus AG, Beratungsfirma für Projektmanagement (1994 – 1999): Gründer, CEO und Leitung Portfoliomanagement CAI Systemhaus GmbH (1991-1994): Spezialist für PPS- und ERP-Systeme: Gesamtprojektleiter Studium (1984–89) Wirtschaftsinformatik (JMU Würzburg) Ausbildung Datenverarbeitungskaufmann (1986-94)

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