IT-Integration Erfolgsfaktor der Digitalisierung

Von   Michael Morton   |  Chief Technology Officer Produktentwicklung und Innovation   |  Dell Boomi
18. Juli 2018

Die Verlagerung der Legacy-IT in die Cloud nimmt Fahrt auf. Bei Multi-Cloud-Lösungen mit SaaS, IaaS und PaaS bleibt aber die Integration aller Systeme oft auf der Strecke. Dabei ist sie der Schlüssel für nahtlos-digitale Prozesse.
Die Technikgeschichte ist voll von Innovationen, denen erst durch ihre Integration der Durchbruch gelang. Ottomotor, Telefon, Fernseher, Walkman, Faxgerät sowie MP3-Player wurden erst zum ökonomischen Erfolg, als Unternehmer sie mit weiteren Anwendungstechnologien verbanden. Heute sind es digitale Innovationen, die erst durch ihre Integration ihre vollen Potentiale entfalten. Durch Social, Mobile, Analytics sowie Cloud und das Internet der Dinge haben Unternehmen zahllose Potentiale, ihre Geschäftsmodelle anzupassen oder zu erneuern. Aber echte Wettbewerbsvorteile erzielen sie erst mit der Integration aller Teilsysteme – etwa in sogenannten SMACIT-(Social, Mobile, Analytics, Cloud, Internet of Things)-Systemen: Diese integrieren alle Einzeltechnologien unter einem Dach. Erst in der Verbindung verbessern SMACIT die Kundenbindung und ermöglichen die Vernetzung verteilter Daten und Prozesse mit denen von Partnern und Anwendern.

Integration der IT verbessert Produktivität und Workflows

In einer Studie von Ende 2017 wollten Dell Boomi und Vanson Bourne wissen, was die 900 befragten IT-Entscheider zum Thema Vernetzung denken und wie sie bei der Integration ihrer IT-Systeme aufgestellt sind. Als Vorteile nennen 73 Prozent der Befragten steigende Produktivität, 68 Prozent votieren für verbesserte Datenverfügbarkeit, effizientere Arbeitsabläufe geben 57 Prozent an. Zudem hoffen 54 Prozent auf höhere Rentabilität sowie 48 Prozent auf schnellere und genauere Entscheidungen. 88 Prozent wollen durch Integration in den nächsten zwölf Monaten ihren Umsatz steigern. Das Mittel der Wahl ist dabei Integration Platform as a Service(IPaaS). Schon heute haben 43 Prozent der befragten Unternehmen eine solche Plattform im Einsatz. Genau der gleiche Anteil führt IPaaS im Unternehmen ein; weitere acht Prozent der Teilnehmer planen das für das laufende Jahr. Unter den Nutzern von IPaaS geben 74 Prozent an, dass es ihre Unternehmen intelligenter gemacht hat; 72 Prozent meinen schneller und 62 Prozent besser geworden sein.

Customer Engagement und Digitized Solutions nur mit IPaaS realisierbar

Zwei der spannendsten Strategien der Marktgestaltung und Kundenentwicklung sind auch nur durch und mit der Integration in SMACIT-Systemen umsetzbar. Customer Engagement und Digitized Solutions basieren auf der nahtlosen Vernetzung zwischen Kunden und Herstellern und steuern eine personalisierte Interaktion. Customer Engagement bedeutet, dem Kunden über alle Kanäle hinweg ein nahtloses Marken- oder Produkterlebnis zu bieten und dabei eine nachhaltige Bindung an das Unternehmen zu erzeugen. So nutzt beispielsweise Adidas eine App und Cloud-Technologien für ein personalisiertes digitales Engagement mit Verbrauchern. Die App ist vernetzt mit der Adidas Marketing Cloud, Commerce Cloud und Service Cloud. Zu den Features gehören maßgeschneiderte Produktempfehlungen, die Farbvorlieben berücksichtig und die Personalisierung von Produkten. Blogeinträge, Videos und Echtzeit-Updates erhält jeder Nutzer angepasst an seine sportlichen Interessen. Durch Daten und die Fähigkeit, auf die Präferenzen und das Verhalten eines Kunden einzugehen, möchte Adidas zum weltweit führenden Sportproduzent avancieren.

Auch Digitized Solutions basiert auf vernetzten Systemen, bei denen das eigentliche Produkt nur noch Mittel zum Zweck wird. So verkauft ein Autohersteller künftig nicht mehr ein Auto, sondern gewährleistet seinen Kunden eine durchgängige und intermodale Mobilität. Dies funktioniert neben dem Consumer-Markt auch im B2B, wie das Beispiel General Electric (GE) zeigt. Schon seit einiger Zeit verkauft das Unternehmen nicht einfach nur Anlagen wie Turbinen oder Triebwerke. Stattdessen bietet GE heute komplettes Anlagenmanagement an sowie Analyseservices für seine Produkte. Der Nutzwert für die Betreiber steigt beispielsweise durch Predictive Analytics, was ungeplante Produktionsstillstände vermeidet. GE analysiert dafür IoT-Daten, um seinen Kunden bei der Effizienzsteigerung zu helfen, in dem es anstehende Wartungen frühzeitig anzeigt und einleitet. Der Konzern baut außerdem ein Netzwerk von Partnern auf, die ebenfalls Asset-Management und Analyseangebote für Endkunden anbieten.

Silodenken muss endgültig vorbei sein

Customer Engagement wie auch Digitized Solutions benötigen ein belastbares technologisches Rückgrat mit performanten Kapazitäten für die Integration durch SMACIT-Systeme. Diese Infrastrukturen bilden in Zukunft die Voraussetzungen dafür, dass Unternehmen sich im digitalen Zeitalter differenzieren können. Obwohl die Zeichen der Zeit eindeutig sind, haben viele Unternehmen noch nicht erkannt, dass das Silodenken endgültig vorbei sein muss. Wirtschaftlicher Erfolg wird in der Zukunft von der Vernetzung abhängen und in deren Zentrum steht die Integration durch SMACIT-Systeme.

Michael Morton ist Chief Technology Officier bei Dell Boomi im Bereich Produktentwicklung und Innovation. Zuvor war er bei IBM, unter anderem als Gründungsentwickler und Chefarchitekt des IMB WEbSphere Application Servers. Er absolvierte einen Bachelor in Informatik an der Staatlichen Universität New York sowie einen Master an der Binghamton University.

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