Kubernetes befindet sich als Technologie noch in der frühen Bildungsphase, doch im Hype Cycle von Gartner befindet sich das Container-Management derzeit auf dem Gipfel überhöhter Erwartungen. Wenn Kubernetes und andere Technologien in dieser Kategorie aber dem erwarteten Verlauf folgen, werden sie in den nächsten 12 Monaten den Tiefpunkt der Ernüchterung erreichen, um nach diesem Rückschlag vollends den Durchbruch zu erzielen.
Dies deckt sich mit dem aktuellen Stand von Kubernetes in Bezug auf die geschäftliche Nutzung. Die Unternehmen erkennen das Potential und entwickeln ein Verständnis dafür, wo es einen echten Wettbewerbsvorteil bringen kann. Es muss jedoch noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, bevor die IT-Abteilungen vollständig wissen, wie Kubernetes am besten eingesetzt werden kann.
Im Laufe des nächsten Jahres aber werden wir zwei Dinge erleben, welche die Wahrnehmung von Kubernetes verändern werden: Zum einen werden diejenigen, die schon diese Technologie einsetzen, sie besser verstehen lernen, darum Vertrauen in den Business Case gewinnen und einen echten Return-of-investment (ROI) nachweisen. Zum anderen werden die Cloud-Anbieter einfachere Wege finden, um Kubernetes für Unternehmen bereitzustellen, weswegen weniger technisches Fachwissen erforderlich sein wird, um es effektiv einzusetzen.
Bildung und Aufklärung
Ein Großteil des Wissens über die erfolgreiche Bereitstellung von Kubernetes und die damit verbundenen Vorteile kommt aus der Gemeinschaft der Cloud Native Computing Foundation (CNCF). Die technischen Einstiegshürden für Unternehmen, die Kubernetes einsetzen wollen, sind nämlich noch hoch. Eine der größten Herausforderungen ist darum die fehlende Fähigkeit im eigenen Unternehmen.
Es ist häufig der Fall, dass eine neue Technologie, die einen beispiellosen Aufschwung erlebt, den Markt in Bezug auf die zur Unterstützung des Wachstums erforderlichen Fähigkeiten und Infrastrukturen überholt. Bei Kubernetes handelt es sich jedoch um eine der am schnellsten wachsenden Open-Source-Technologien aller Zeiten in Bezug auf die frühe Einführung. Daher ist es wichtig, dass dieser Prozess der Ausbildung der technischen Community an Fahrt gewinnt.
In den nächsten 12 Monaten wird die Zahl der Lernangebote zunehmen, da die Branche versucht, die entstehende Qualifikationslücke zu schließen. Manche Programme zielen darauf ab, technischen Fachkräften, die sich weiterbilden wollen, und der nächsten Generation von Tech-Talenten ein Grundverständnis von Kubernetes zu vermitteln. Dadurch wird die Lernkurve sowohl für erfahrene als auch für angehende Techniker verkürzt – und Unternehmen verfügen über einen Pool von Talenten, die Kubernetes verstehen und wissen, wie man es bestmöglich zur Anwendung bringt.
Kubernetes leicht gemacht
Cloud-Anbieter bauen nicht nur eine solide Basis von Mitarbeitern auf, die Kubernetes verstehen und Unternehmen fähig beraten können, sondern arbeiten auch daran, IT-Teams die Nutzung und Bereitstellung von Kubernetes zu erleichtern, ohne dass sie selbst über große technische Kenntnisse verfügen müssen. Dies wird eine der Hauptantriebskräfte sein, die Kubernetes von einer aufstrebenden Technologie in ihren experimentellen Stadien zu einer etablierten Unternehmenstechnologie machen. Der Erfolg von Anything-as-a-Service (XaaS) beweist, dass Unternehmen nach einfacheren Möglichkeiten zur Nutzung und Bereitstellung von IT über die Cloud verlangen. Kubernetes wird keine Ausnahme von dieser Regel sein.
Derzeit fungiert Kubernetes als Verwaltungsplattform für Container, und zu den ersten Anwendern gehören etablierte und regulierte Branchen, wie Banken und Finanzdienstleister. Unternehmen aus anderen Branchen evaluieren derzeit die Vor- und Nachteile von Kubernetes und prüfen, ob sie es in ihre Netzwerke einbinden können. Um das wachsende Interesse des breiteren Marktes zu beschleunigen, beginnen große Cloud-Service-Anbieter damit, Kubernetes-as-a-Service (KaaS) anzubieten – und damit den Betrieb von Kubernetes als verwalteten Service zu ermöglichen. KaaS wird in der Regel über die öffentliche Cloud bereitgestellt, aber mit zunehmender Verbreitung können Unternehmen ähnliche Dienste über lokale Managed Service Provider (MSP) nutzen oder sie vor Ort einsetzen.
Die Entwicklung hin zu KaaS wird daher die Akzeptanz von Kubernetes erheblich steigern, da die anfänglichen Schwierigkeiten und Investitionen, die für die Bereitstellung von Kubernetes erforderlich sind, wegfallen und die Vorteile einer schnelleren, umfangreicheren und genaueren Bereitstellung von Anwendungen genutzt werden können. Unabhängig von der Art der Verwendung von Kubernetes müssen Unternehmen die damit einhergehenden Datensicherungsanforderungen berücksichtigen, denn: Kubernetes verändert die Bedrohungslandschaft nicht wesentlich und schließt auch keine Lücken in der IT-Sicherheit. Es erfordert die gleichen modernen Datensicherungsmaßnahmen wie alle anderen Daten, die auf den unterschiedlichsten Plattformen gelagert werden.
Datensicherung an Kubernetes anpassen
Grundsätzlich ist die Infrastruktur wegen der Container nun näher an die Anwendungen gerückt, so dass die Datensicherung angepasst werden muss, um dies zu berücksichtigen. Die Anzahl der Workloads, die vom Zustand abhängige Daten in Container-Umgebungen verwenden, nimmt ebenso zu wie die Anzahl der Datendienste, die innerhalb des Kubernetes-Clusters bereitgestellt werden. Andere öffentliche Cloud-Tools können mit Anwendungen verbunden werden, die innerhalb von Kubernetes laufen, wodurch sich die Art der Datensicherung ändert. Einfach ausgedrückt: die Datensicherung bei Kubernetes funktioniert anders als bei virtualisierten Umgebungen. Hier kommen spezialisierte Datensicherungslösungen für die Sicherung und Wiederherstellung von Kubernetes-Umgebungen ins Spiel.
In den kommenden Monaten werden sich immer mehr Unternehmen mit den Vorteilen des Einsatzes von Kubernetes vertraut machen, während Cloud-Anbieter immer mehr konsumierbare Möglichkeiten für die Bereitstellung von Kubernetes, einschließlich KaaS, finden werden. Unternehmen müssen daher nicht nur in die erforderlichen Fähigkeiten investieren, um den ROI zu maximieren, sondern den Rat von Datenschutzexperten einholen, wenn sie Kubernetes einsetzen wollen, um sicherzustellen, dass sie sich nicht neuen Risiken in diesem Bereich aussetzen. Zusätzlich müssen Firmen mit modernen Backup-Lösungen ausgestattet sein, um zu gewährleisten, dass ihre Daten in physischen, virtuellen, Cloud-, SaaS- und Kubernetes-Umgebungen jederzeit geschützt sind.
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