Herr Johannsen, welche Technologien prägen aktuell den Finanzsektor und sind für den zukünftigen Erfolg besonders relevant?
Da gibt es viele spannende Entwicklungen. Zum Beispiel spielt der Wechsel von historisch gewachsenen Altsystemen, sogenannten Legacy-Systemen, zu modernen cloudbasierten Plattform-Lösungen eine wichtige Rolle. Auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen ist weiterhin von großer Bedeutung. Beispielsweise wird die Software zur Text- und Spracherkennung immer besser, was neues Optimierungspotenzial bringt. Im Versicherungsjargon spricht man von „Dunkelverarbeitung“, wenn keine Bearbeitung durch Mitarbeitende notwendig ist. Immer mehr Geschäftsvorfälle wie zum Beispiel die Verarbeitung von Anträgen kann auf diese Weise abgebildet werden, sodass nur die komplexen Fälle auf den Tischen der Mitarbeitenden landen. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist grundlegenderer Natur: nämlich die IT-Performance und die IT-Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten. Die Anforderungen, auch vom Regulator, steigen stetig. Da ist es entscheidend, Schritt zu halten.
Welche Herausforderungen bringen die technologischen Entwicklungen für die Finanzbranche mit sich?
Die bestehenden Geschäftsmodelle der großen Player werden von innovativen Tech-Unternehmen in Frage gestellt. Es gilt, die richtigen Antworten zu finden, wenn man weiterhin am Markt erfolgreich sein will. Dabei kann der notwendige technologische Wandel nur gelingen, wenn ihn ein Kulturwandel im Unternehmen begleitet. Das erfordert viel Kommunikationsarbeit. Führungskräfte und Mitarbeitende sollten sich offen austauschen, um Verständnis und Akzeptanz zu schaffen sowie Vorbehalte zielführend abzubauen. Nicht zuletzt ist eine der großen Herausforderungen, die nötigen IT-Professionals für sich zu gewinnen. Die Transformation geht nur mit entsprechenden IT-Skills im Hause und einem erfahrenen Partner.
Auf welche Fähigkeiten kommt es im Technology Consulting besonders an? Sind Sie selbst ein IT-Nerd?
Nein, so würde ich mich nicht bezeichnen. Natürlich habe ich ein grundlegendes IT-Verständnis erworben, aber entscheidender sind Social Skills und eine schnelle Auffassungsgabe. Die soziale Kompetenz ist wichtig, da man viel Verantwortung übernimmt, auf unterschiedlichen Hierarchieebenen agiert und zwischen den Management- und IT-Bereichen vermittelt. Dabei sind auch immer die unterschiedlichen Unternehmenskulturen zu berücksichtigen. Eine schnelle Auffassungsgabe hilft, die Anforderungen bei neuen Projekten zu verstehen. Jedes Projekt ist anders und kein Unternehmen tickt wie das andere.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten?
Ich finde es spannend, den kulturellen Wandel in den Unternehmen live mitzuerleben und zu prägen. Außerdem mag ich die internationale Zusammenarbeit in Großprojekten. Wir arbeiten oft grenzüberschreitend und nutzen ein weltweites Netzwerk, um den länderspezifischen Projektanforderungen gerechtzuwerden. Es ist schön, zu sehen, wie man sich einander über nationale und kulturelle Grenzen hinweg vertrauen kann und unterstützt. Die interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit machen den Job sehr abwechslungsreich und es vergeht kein Tag, ohne Neues zu lernen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Meistens bin ich im Home Office, ansonsten entweder im Büro oder bei den Unternehmen, die wir beraten, vor Ort. Als Erstes haben wir ein Stand-up-Meeting mit dem Team. Dort besprechen wir die Aufgaben und Herausforderungen des Tages. Damit endet auch schon die Routine.
Der weitere Tagesverlauf kann sehr unterschiedlich aussehen und hängt von dem Projekt und der Projektphase ab. Ich skizziere das mal beispielhaft: Es folgt ein Workshop mit den Kund:innen, wo wir gemeinsam die Anforderungen an die Software erarbeiten. Anschließend stimmen wir uns in Meetings mit anderen Workstreams des Projekts ab: Was machen wir? Was machen sie?
Nach dem Lunch habe ich Termine mit der IT-Entwicklung, wo wir Unklarheiten besprechen und neue Lösungen konzipieren. Zusammen mit der Personalabteilung führe ich ein Vorstellungsgespräch, um ein neues Talent für unser Team zu gewinnen. Abschließend tausche ich mich in einem One-on-One-Gespräch in meiner Rolle als Manager mit Führungsverantwortung mit einem Teammitglied aus, was sie oder ihn aktuell beschäftigt und welche Wünsche zur beruflichen Weiterentwicklung bestehen.
Sie haben vorher bereits in verschiedenen Prüfungs- und Beratungsunternehmen gearbeitet. Warum sind Sie zu EY gewechselt?
Ein Grund war die internationale Ausrichtung. EY ist in mehr als hundertfünfzig Ländern vertreten und vereinigt eine weltweite Expertise inklusive bedeutendender technologischer Partnerschaften mit SAP und Microsoft. Dieses weltweite Netzwerk hilft, große Projekte schnell und effizient umzusetzen. Egal, ob es um bestimmte Tech-Skills oder landesspezifisches Know-how geht – in der globalen EY-Organisation findet man die passenden Ansprechpersonen und lernt dabei die unterschiedlichsten Persönlichkeiten kennen. Auch hatte ich gleich einen positiven Eindruck vom Arbeitsklima. Die Hierarchien sind flach. Man spürt die Wertschätzung und kann sich unabhängig von der Position auf Augenhöhe austauschen. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und die persönlichen Wünsche und Interessen beruflich auszuleben.
Welche Benefits schätzen Sie in Ihrem Unternehmen besonders?
Mir gefällt, dass wir auch aus dem Ausland arbeiten können. Das lässt sich gut mit Urlauben kombinieren, sodass man längere Aufenthalte genießen kann. Des Weiteren freue ich mich über die flexiblen Arbeitszeiten und den Ausgleich von Überstunden. Im Projektgeschäft wechseln sich intensivere und ruhigere Phasen ab. Durch die Flexibilisierung kann ich mir leichter die nötigen Auszeiten verschaffen. Das hilft mir, meiner neuen Rolle als Vater gerechtzuwerden und Hobbys nachzugehen wie Fußballspielen und Musikmachen. Außerdem räumt EY den Mitarbeitenden Zeit für soziales Engagement ein. Im EY-Ripples-Programm können sich alle für Initiativen einsetzen, die ihnen am Herzen liegen. So befasse ich mich mit Jugendarbeitslosigkeit.
Was genau machen Sie im Rahmen von EY Ripples?
Ich bin bei Joblinge tätig. Das ist eine gemeinnützige Organisation, die jungen Menschen mit schwierigen Startbedingungen hilft, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Durch passgenaue Qualifizierung und persönliches Mentoring unterstützen wir die Teilnehmenden beim Start ins Berufsleben.
Was wünschen Sie sich für die eigene berufliche Zukunft?
Da ich mich sehr wohlfühle im Unternehmen, möchte ich gern weiterhin Verantwortung – sowohl fachlich als auch für die Mitarbeitenden – übernehmen und noch viele spannende Projekte stemmen. Aktuell mache ich ein externes Zertifikat für Projektmanagement, dessen Finanzierung EY übernimmt.
Vielleicht ist die eine oder der andere neugierig geworden: Für wen sind die Financial Services bei EY genau das Richtige?
Für alle, die die Dinge voranbringen möchten, gerne Verantwortung übernehmen und ihren persönlichen Karriereweg verfolgen wollen. Wir sind immer auf der Suche nach ambitionierten Talenten und freuen uns, Interessierte kennenzulernen. Alle Infos gibt es auf unserer Seite zu den EY Financial Services.
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