Forschen statt suchen
Wissenschaftliche Dokumentationen, Forschungsergebnisse, Reports, Berichte, Analysen und sogar IoT-Daten: Forschungseinrichtungen und Entwicklungsabteilungen sind mit gigantischen Datenmengen konfrontiert. Wichtige Informationen verbergen sich oft in verschiedenen strukturierten und unstrukturierten Quellen, die über unterschiedlichste Systeme verteilt sind. Diese reichen von E-Mail- und Filesystemen über Wikis und Unternehmensportalen bis zu Webseiten, Fachpublikationen und Fachdatenbanken. Bei neuen Forschungsprojekten haben es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schwer, die nötigen Inhalte zu extrahieren. Oft ist ihnen gar nicht bekannt, welches Wissen in ihrer Organisation zum Gegenstand des Forschungsprojekts bereits vorhanden ist.
Für effiziente Informationsbereitstellung konzipiert
KI-basierte Enterprise Search, also eine intelligente Suchsoftware, kann das ändern, denn sie ist dafür konzipiert, benötigte Informationen umfassend und gezielt bereitzustellen. Forschungseinrichtungen und Entwicklungsabteilungen können mit sogenannten Konnektoren alle erdenklichen Datenquellen an eine solche Software anbinden und zentral durchsuchen. Durch fortgeschrittene Textanalyse-Verfahren und Methoden der Künstlichen Intelligenz wie Machine Learning und Deep Learning ist eine intelligente Suchsoftware in der Lage, unstrukturierte Inhalte thematisch zu erfassen, automatisch zu sortieren und zu aggregieren sowie Beziehungen zwischen Inhalten zu erkennen und Trends auszumachen. Das ermöglicht es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, genau so einfach und effizient nach Informationen zu suchen wie bei einer Recherche im Internet.
Zudem erweitern Anbieter intelligenter Suchsoftware ihre Lösungen inzwischen um generative KI, wie sie vor allem durch den Hype um ChatGPT populär wurde. Dadurch eröffnen sich noch einmal ganz neue Möglichkeiten. So kann generative KI Treffer, die von der Suchsoftware ermittelt werden, beispielsweise umfangreiche Dokumente, eigenständig zusammenfassen. Außerdem ermöglicht die KI es Wissenschaftlern, mit den Treffern in einen Dialog einzutreten – also z.B. mit einem Analysebericht „zu chatten“. Sie können über die Suchoberfläche natürlichsprachliche Fragen zu gefundenen Dokumenten stellen und bei Bedarf weiter nachfragen und ihre Fragen verfeinern bzw. Fragenvorschläge nutzen. Durch die Zusammenfassungen und Antworten sind die Wissenschaftler in der Lage, gefundene Informationen wesentlich schneller zu rezipieren.
Intelligente Suchsoftware bannt Gefahr von Halluzinationen
Durch die Einbindung in die Suchsoftware ist eines der größten Risiken von generativer KI gebannt: die Gefahr von Halluzinationen. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Systeme wie ChatGPT vermeintliche Fakten einfach erfinden. Im Rahmen einer Suchsoftware verwendet generative KI aber ausschließlich Informationen aus organisationseigenen Daten, die faktisch korrekt sind. Das Risiko für Halluzinationen ist dadurch äußerst gering. Zudem gibt die Software immer die kompletten Quellen an und schafft damit eine zusätzliche Sicherheitsschicht gegen Falschinformationen.
Beim Einsatz einer Suchsoftware ist Datenschutz für Forschungseinrichtungen und Entwicklungsabteilungen besonders wichtig. Oftmals sollen nicht alle Informationen mit allen geteilt werden, sondern lediglich innerhalb der einzelnen Teams. Das kann eine Suchsoftware mit einem durchgängigen Rechte- und Rollenkonzept gewährleisten. Die Nutzer erhalten dann nur Suchtreffer, Zusammenfassungen und Antworten, für die sie auch berechtigt sind. Zudem sollte die Möglichkeit bestehen, die generativen KI-Modelle der Suchsoftware On-Premises, also auf organisationseigenen Rechnern, zu nutzen. Forschungsergebnisse sind wertvolles geistiges Eigentum und erfordern oft Geheimhaltung. Durch einen On-Premises-Betrieb ist sichergestellt, dass keine sensiblen Informationen an letztlich unkontrollierbare Cloud-Anbieter von generativen KI-Services fließen.
Zahlreiche Use Cases sind möglich
Forschungseinrichtungen und Entwicklungsabteilungen profitieren an vielen Stellen von einer solchen Suchsoftware. Steht beispielsweise ein neues Projekt an, ist es eine elementare Herausforderung, passende Teams zusammenzustellen. Da Forschung und Entwicklung interdisziplinäre Tätigkeiten sind, benötigen Entscheidungsträger einen 360-Grad-Überblick über die geeigneten Mitarbeiter inklusive ihres spezifischen Know-hows. Mit Hilfe einer intelligenten Suchsoftware finden sie auf Basis von Personenprofilen oder Veröffentlichungen der Expertinnen und Experten schnell die richtigen Personen und können das perfekte Team bilden.
Beim Start der Projekte sind dann oft Forschungsergebnisse anderer Teams oder Organisationen hilfreich. Mit einer KI-gestützten Suchsoftware, die ganze Forschungsgebiete abdeckt und die vorhandenen Informationen identifiziert und miteinander in Beziehung setzt, können die Experten das Wissen, das für ihre Arbeit elementar ist, extrahieren und schnell rezipieren. Zusätzlich kann ihnen eine intelligente Suche auch bei „Freedom to Operate“-Analysen helfen. Die Experten können schnell ermitteln, ob bereits irgendwelche technischen Schutzrechte existieren, von denen ihr Forschungsprojekt tangiert wird. Dadurch können sie von vornherein verhindern, eine Entwicklung zu lancieren, die sich am Ende dann gar nicht vermarkten lässt.
Aber nicht nur bei der Identifikation von Projektwissen, sondern auch beim Wissensmanagement generell zahlt sich eine solche Software aus. Insbesondere an Universitäten und Forschungsinstituten herrscht naturgemäß eine hohe Fluktuation von Wissenschaftlern, Doktoranden und Studenten. Mit jedem Weggang oder akademischen Abschluss geht immer auch ein wenig Wissen verloren. Eine intelligente Suchsoftware macht bereits gesammelte Erkenntnisse dagegen dauerhaft verfügbar.
Ein nutzbringendes Einsatzszenario ist außerdem „Trend-Watching“. Wissenschaftler begegnen aktuellen Anforderungen nur dann innovativ und effektiv, wenn sie immer über Branchentrends, Forschungsergebnisse und gesetzliche Vorgaben auf dem Laufenden bleiben. Eine geeignete Suchsoftware können Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstitute auch für externe Informationsquellen nutzen. Auf dieser Basis lassen sich so genannte Alerts, also Benachrichtigungen, aufsetzen, die Experten automatisch auf relevante Neuigkeiten aus Webseiten, Fachpublikationen oder Fachdatenbanken hinweisen.
Das Rad nicht ständig neu erfinden
Mit einer intelligenten Suchsoftware erhöhen Forschungseinrichtungen und Entwicklungsabteilungen nicht nur ihre Produktivität und sparen Kosten, sondern beschleunigen auch ihre Forschungsprojekte und bringen schneller Innovationen hervor. Sie sind in der Lage, alle relevanten Informationen schnell und komplett zu eruieren und müssen das Rad nicht ständig neu erfinden. Damit verfügen sie über einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, denn für die Forschungsprojekte ist Zeit in aller Regel Mangelware und somit ein kritischer Erfolgsfaktor.
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