Der E-Commerce ist der beste Einstieg in die Digitalisierung

Von   Tim Hahn   |  Geschäftsführer   |  netz98
28. März 2018

Ohne Digitalisierungsstrategie geht es nicht mehr, das dürfte mittlerweile allen klar sein. Doch bei der Umsetzung hapert es noch. Das muss nicht sein!
Viele Unternehmen sind ihre Digitalisierung bislang nur zögerlich [1] oder noch gar nicht angegangen [2]. Ein Fehler, denn der Druck wächst täglich. Zum Beispiel durch Mitbewerber aus der gleichen Branche, die schon mit digitalen Lösungen punkten. Oder durch Start-ups, die mit disruptiven Innovationen ganze Branchen umkrempeln.

Trotz des Drucks fällt es Geschäftsführern, Managern und anderen Entscheidern schwer, die Umsetzung einer digitalen Strategie anzugehen oder konsequent zu verfolgen. Ein Grund dafür: Sie wissen nicht, WIE sie die Digitalisierung ihres Unternehmens angehen sollen. Dabei ist es gar nicht so schwer, einen Anfang zu finden. Der E-Commerce ist eine der besten Möglichkeiten, um die Digitalisierung eines Unternehmens anzustoßen. Wird er richtig eingesetzt, läutet er zwangsläufig den Digitalen Wandel ein.

Eine zentrale Plattform für den digitalen Wandel

Die Vorteile des E-Commerce sind offensichtlich: Den Lieferstatus in Echtzeit überprüfen, für Nachfragen mit dem Support chatten, mit wenigen Klicks Retouren beantragen oder stets die besten Angebote erhalten – diese Vorzüge möchte heutzutage keiner mehr missen. Das gilt besonders im B2C, aber auch im B2B. Am Ende ist es gleichgültig, ob der Kunde private Dinge oder Produkte für seine Firma online bestellt. Jeder Einkauf wird von Menschen erledigt, die möglichst schnell und komfortabel zu einem Ergebnis kommen möchten.

Damit Unternehmen und ihre Kunden von diesen Vorzügen profitieren können, ist es sinnvoll, eine E-Commerce-Plattform ins Zentrum der Digitalisierungsstrategie zu stellen. Geschieht das, entwickelt sie sich bald zu einer immanent wichtigen Schnittstelle. An diese Schnittstelle wird etwa das ERP (zum Beispiel von SAP) angebunden, um den Warenbestand abzugleichen. Der Vertrieb und der Support-Team docken ihr CRM an, und die Kollegen des Content-Marketings ihr Redaktionssystem zur Pflege der Online-Inhalte. Sukzessive greifen immer mehr Zahnräder ineinander, das große Rad der Digitalisierung kommt ins Rollen.

Parallel zur wachsenden Digitalisierung eines Unternehmens sollte auch ein Umdenkungsprozess erfolgen. Es macht nämlich wenig Sinn, alte, vielleicht jahrzehntelang gereifte Prozesse und Produkte digital abzubilden. Viel sinnvoller ist es, komplett neue Wege zu gehen. Daraus entstehen frische Geschäftsmodelle, bei denen auch gerne radikal gedacht werden darf. Das bedeutet: Getreu dem Motto „Kill your own business“ sollte das Management überlegen, mit welchen Produkten und Dienstleistungen das bestehende Geschäft kannibalisiert werden könnte, um für die Zukunft und neue Herausforderer gerüstet zu sein.

Der Kunde ist und bleibt weiterhin der König

Innovationen oder gar Disruptionen entstehen nicht von heute auf morgen. Um sie aber entstehen zu lassen, müssen gerade Entscheider offen für neue Technologien sein. Chatbots im Support, Voice Commerce über Sprachassistenten, Virtual-Reality-Anwendungen für neue Kundenerlebnisse oder Warenauslieferung per Drohne: Es gibt eine Vielzahl an verheißungsvollen Erfindungen – in jeder Branche!

Selbst klassische Berufe werden durch die Digitalisierung beeinflusst. Zum Beispiel: Zahnärzte können mit 3D-Scannern digitale Abformungen vornehmen und damit am PC Brücken und Kronen planen. Über eine Bestellplattform, die auf einem E-Commerce-System basiert, schicken Sie ihre Aufträge an ein Dentallabor. Dieses erstellt dann die Dentalprodukte mit Hilfe von 3D-Druckern. Dadurch, dass viele manuelle Schritte entfallen, werden Fehler vermieden und Abläufe beschleunigt. Am Ende profitieren davon der Zahnarzt, das Labor und auch der Patient. Es entsteht eine Win-Win-Win-Situation.

„Der Kunde ist König“, diese alte Weisheit aus dem Handel gilt auch in Zeiten der Digitalisierung noch. Der Kunde, Endkunde wie auch Geschäftskunde, muss immer im Fokus stehen – das lernen Unternehmen, die Onlinehandel betreiben, sehr schnell. Ein weiterer Pluspunkt, der dafürspricht, die Digitalisierung über den E-Commerce zu starten. Also, worauf warten Sie noch?

Quellen und Verweise
[1] https://www.digitalisierungsindex.de/studie/gesamtbericht/
[2] https://www.kfw.de/KfW-Konzern/Newsroom/Aktuelles/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen-Details_461696.html

Tim Hahn ist Mitgründer und Geschäftsführer der Magento-Agentur netz98 GmbH (www.netz98.de). Mit seinem Fachwissen aus 20 Jahren E-Commerce-Business berät er Kunden zu den Themen B2B-Commerce und Digitalisierung. Zudem verantwortet Tim Hahn den Bereich Marketing und Sales bei netz98.

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