Individualisierte Ansprache durch Smart Content Production
Von | Keith Alan Koster | | Managing Partner | | Generationdesign GmbH |
Individualisierte Ansprache durch Smart Content Production
Der Megatrend der Individualisierung ist längst in der Industrie angekommen. Setzte diese früher noch traditionell auf Standardisierung, so müssen Produktion und Kundenkommunikation heute angepasst und individualisiert werden. Dazu gehört auch die Kommunikation mit den Kunden sowie die Präsentation der Produkte, denn bereits die Darstellung von Produkten ist zum entscheidenden Kaufargument geworden. Doch der Aufwand in der Content-Erzeugung ist mit klassischen Mitteln immens, vor allem, wenn Produkte in allen Variationen und spezifisch für die jeweiligen Zielgruppen dargestellt werden sollen. Hier schafft eine smarte Content Produktion Abhilfe.
Die Individualisierung einzelner Produkte wird immer wichtiger und im Wettbewerb um Kundinnen und Kunden ist es für Hersteller inzwischen unerlässlich geworden, gezielt auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse einzugehen.
Auch andere Branchen haben den Trend längst erkannt: Die individuelle Gestaltung von Produkten ist nicht mehr nur dem Handwerk vorbehalten; Unternehmen können heute der Forderung nach individualisierten Produkten dank neuer Technologien nachkommen: 3D-Druck, Robotik und Big Data ermöglichen die Verbindung von Massenproduktion und Individualisierung.
Industrieprodukte im höheren Preissegment werden teilweise auch erst auf individuelle Bestellung hin gefertigt: im Bereich B2C zum Beispiel Reisemobile, im B2B beispielweise Maschinenanlagen. Die Schwierigkeit bei der Vermarktung besteht dann darin, der Kundschaft die Ware bereits bei der Bestellung realitätsgetreu zu präsentieren, denn individuelle Gestaltung erfordert eine klare Vorstellung des Endprodukts. Unternehmen müssen daher neue Wege der Kundenbetreuung entwickeln. Sämtliche Produktvarianten sollten nicht nur in Werbetexten beschrieben, sondern auch bildlich dargestellt werden. Möchten Unternehmen diesem Trend gerecht werden, wird es mit den Mitteln klassischer 3-D Visualisierung oder der Fotografie nicht nur teuer, sondern auch sehr aufwändig – die Menge an benötigten Bildern würde schnell in die Tausende geht. Bei vielen Varianten ist es daher kaum möglich und vor allem wirtschaftlich nicht sinnvoll, den Bedarf an Content auf klassische Weise abzudecken.
CAD-Daten für Digitale Zwillinge nutzen und anreichern
Daher sollten Marketingabteilungen neue, zeitgemäße Wege einschlagen, die im Grunde schon geebnet sind. Für die Produktentwicklung liegen die CAD-Daten ohnehin vor, aus denen sich Digitale Zwillinge erstellen lassen, die sich dann noch mit Produkteigenschaften und sogar mit zielgruppenspezifischen Attributen anreichern lassen. Mit einer smarten Software-Plattform für die automatisierte Content Produktion können mit Hilfe dieser Digitalen Zwillinge über ein User Interface oder per Schnittstelle virtuelle Produktbilder erzeugt werden – in Echtzeit, in tausendfacher Ausführung und auf die Zielgruppen zugeschnitten.
Blickwinkel, Lichtverhältnisse und Farbgebung – derlei Gestaltungsmittel lassen sich in einem solchen Programm ebenfalls festlegen. Alle möglichen Varianten eines Produkts können so auf Anhieb nach einem definierten Standard visualisiert werden, wodurch einheitlicher Content in hoher Qualität entsteht. Die Kundschaft braucht so kein ausgereiftes Vorstellungsvermögen mehr, sondern kann das Wunschprodukt noch vor Auslieferung sehen und beispielsweise mit Hilfe von Virtual und Augmented Reality auch erleben. Der Aufwand von Marketing- und Grafikabteilungen sinkt mit Hilfe solcher Plattformen deutlich, gleichzeitig steigt der Nutzen für die Kundschaft.
Diese automatisierte und smarte Bildproduktion lässt sich auch für die Erstellung von benötigtem Content oder Katalogbildern nutzen. Werden zum Beispiel neue und alte Produkte in einem Katalog zusammen präsentiert, ist der qualitative Unterschied deutlich zu sehen. Sind Unternehmen aber in der Lage, alte Produkte kostengünstig und effizient neu darzustellen, kann der gesamte Katalog auf ein einheitliches Qualitätsniveau gehoben werden.
Dank KI wird die smarte Content-Produktion noch smarter
Bis hierhin kommen Unternehmen auch ohne den Einsatz von KI aus – Workflows konnten jetzt bereits vereinfacht, die Qualität und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden. Das Thema KI kann man sich nun als zusätzlichen Layer vorstellen, der entweder die Geschwindigkeit, die Qualität oder die Zielgruppenzentriertheit noch weiter verbessert. Das gelingt dadurch, dass einzelne Bildbestandteile über KI ergänzt werden können, was zu einer nochmaligen Verbesserung der Zielgruppenpassung führt. So lassen sich um eine Produktvisualisierung herum lebensnahe Welten kreieren. Einzelne Bildbestandteile können mit Hilfe der KI in Sekundenschnelle erschaffen werden, anstatt dass die Grafikabteilung sie aufwändig erzeugen muss. Hierbei können zudem Erkenntnisse über die Zielgruppe einfließen, indem sie direkt in die Erstellung des entsprechenden Contents (Bild oder Film) einfließen. Das Ergebnis wird noch wirkungsvoller und spricht Kundinnen und Kunden zielgerichtet an.
Zeitgewinn für kreative Arbeit, schnelle Vermarktung
Die Vorteile der Smart Content Production liegen klar auf der Hand: Der Aufwand für das Marketing und die Grafik reduziert sich erheblich, denn im Grunde muss kein Mitarbeitender mehr Hand anlegen. Aufwändige Briefings, Rückfragen und Retuschen entfallen, da das System den Content automatisiert nach vorgegebenen Standards erstellt. So gewinnen Mitarbeitende mehr Zeit für kreative Arbeiten. Zudem steht der Content bereits zur Verfügung, sobald die CAD-Daten vorliegen, das Produkt selbst aber noch nicht produziert wurde. Der Vertrieb kann auf pixelgenaue Darstellungen des Produkts und aller Produktvarianten zugreifen, und auch die Vermarktung kann weitaus früher und auf vielfältigere Weise beginnen. Durch den zielgruppenspezifischen Content erreichen Unternehmen die eigene Zielgruppe besser, heben sich von der Konkurrenz ab und binden Kundinnen und Kunden an sich.
Was Unternehmen brauchen, ist die passende Software-Plattform, zudem empfiehlt sich eine individuelle Beratung und Prozessoptimierung. Es ist ratsam, hier Beratungsagenturen mit entsprechender Expertise hinzuzuziehen, die sowohl maßgeschneiderte Softwarelösungen anbieten als auch bei der Optimierung und Automatisierung der zur Content Production gehörenden Workflows unterstützen. Denn die Prozessoptimierung ist Teil des Erfolgs einer smarten Content Produktion. Ein initialer Aufwand ist für Unternehmen demnach notwendig, die Investition in eine solche Plattform und Beratung zahlt sich aber in der Regel bereits im zweiten Jahr der Nutzung aus.
Fazit
Hochwertige und zielgruppenspezifische Produktdarstellungen – auch aller Produktvarianten – sind für Kaufentscheidungen entscheidend. Traditionelle Fotografie und Visualisierung sind allerdings oftmals zu aufwändig, um Content in geforderter Weise, Ausführung und Zeit zu erzeugen. Hier bietet die Smart Content Production eine effiziente Lösung: Durch die Nutzung von Digitalen Zwillingen können automatisiert hochqualitative, zielgruppenspezifische Bilder und Videos in großen Mengen erzeugt werden. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ermöglicht zudem die Schaffung lebensnaher, emotional ansprechender Umgebungen, was die Kundenbindung und -zufriedenheit erhöht. Insgesamt führt diese Methode zu einer signifikanten Reduzierung des Aufwands in Marketing und Grafik, schnelleren Markteinführungen und einer verbesserten Ansprache der Zielgruppe.
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